Automatische ZEISS-Nivelliere und ihre Zusatzeinrichtungen 367 Auf der Geodatischen Woche in Köln 1950 wurde von der Firma CARL ZEISS, Ober- kochen/Württemberg, erstmals ein automati- sches Nivellier gezeigt. Bei diesem neuartigen Instrumententyp wird nach grober Horizon- tierung des Nivelliers die Ziellinie durch eine im Strahlengang des Fernrohrs eingebaute Vorrichtung automatisch genau horizontiert. Damit entfallt für den Beobachter das zeit- raubende Einspielenlassen einer empfind- lichen Röhrenlibelle mit Hilfe einer Kipp- schraube. Das Nivellieren geht dabei gegen- über vorher etwa doppelt so schnell. Bei dem neuen Baunivellier ZEISS Ni 4 (Abb. 1erfolgt die automatische Horizontie- rung der Ziellinie durch eine in den Strahlen gang eingebaute Dosenlibelle, die wie eine verschiebbare Negativlinse wirkt und die ihre optischen Eigenschaften auch bei Tempera- turanderungen beibehalt. Dieselbe Dosen libelle dient gleichzeitig zur groben Horizon- tierung des Instrumentes. Die Fokussierung erfolgt durch Objektivverschiebung. Die Strichplatte ist fest eingebaut; die Ziellinien- justierung geschieht durch Drehen des pris- matischen Abschlussglases. Die Grobhorizon- tierung kann nicht vergessen werden, da sonst das Fernrohrbild unscharf bleibt. Das Vortrag von Professor Dr.-lny. G. Förstner, CARL ZEISS, Oberkochen/Wiirtt. auf dem 2. N.G.L.-Kongress, Arnhem 19. oktober 1963 Instrument wird auch mit einem Teilkreis ge- liefert, der eine Ablesung auf 0,1 Grad ge- stattet. Bei dem inzwischen weltbekannt gewordenen Universal-Nivellier ZEISS Ni 2 (Abb. 2) ist ein Prisma im Strahlengang des Fernrohres an 4 Drahten pendelnd aufgehangt. Verwendet wird ein Spezialdraht, der nicht durch einen beliebigen anderen Draht ersetzt werden darf. Die Eigenschwingungen werden durch eine Luftdampfung schnell beruhigt. Das Fernrohr hat Innenfokussierung. Das Instrument wird auch mit verstellbarem Teilkreis geliefert, der auf 1 Minute abgelesen werden kann. Zur Erweiterung des Anwendungsbereiches hat das Ni 2 eine Reihe von Zusatzeinrich tungen: 1. Die Vorsatzlinse für Zielweiten von 3,6 1,8 m. 2. Die Beleuchtungseinrichtung, mit der die Ablesestelle einer mit Scotchlite-Folie be- legten Nivellierlatte bis auf 100 m und mehr automatisch angestrahlt wird. Man kann damit auch bei Nacht oder im Tun nel oder unter Tage nivellieren. 3. Das Vorsatzprisma 90° mit 1" Genauig- keit zum genauen Abloten. 4. Das Planplattenmikrometer für 5 mm oder 10 mm oder Vioo Fuss oder 1 mm (Maschinenbau) Parallelverschiebung der Ziellinie. Damit wird die Ablesegenauig- keit gesteigert und das Nivellier Ni 2 für Pr'azisionsnivellement geeignet. Voraus-

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(NGT) Geodesia | 1963 | | pagina 13