Automatische
ZEISS-Nivelliere und ihre
Zusatzeinrichtungen
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Auf der Geodatischen Woche in Köln 1950
wurde von der Firma CARL ZEISS, Ober-
kochen/Württemberg, erstmals ein automati-
sches Nivellier gezeigt. Bei diesem neuartigen
Instrumententyp wird nach grober Horizon-
tierung des Nivelliers die Ziellinie durch eine
im Strahlengang des Fernrohrs eingebaute
Vorrichtung automatisch genau horizontiert.
Damit entfallt für den Beobachter das zeit-
raubende Einspielenlassen einer empfind-
lichen Röhrenlibelle mit Hilfe einer Kipp-
schraube. Das Nivellieren geht dabei gegen-
über vorher etwa doppelt so schnell.
Bei dem neuen Baunivellier ZEISS Ni 4
(Abb. 1erfolgt die automatische Horizontie-
rung der Ziellinie durch eine in den Strahlen
gang eingebaute Dosenlibelle, die wie eine
verschiebbare Negativlinse wirkt und die ihre
optischen Eigenschaften auch bei Tempera-
turanderungen beibehalt. Dieselbe Dosen
libelle dient gleichzeitig zur groben Horizon-
tierung des Instrumentes. Die Fokussierung
erfolgt durch Objektivverschiebung. Die
Strichplatte ist fest eingebaut; die Ziellinien-
justierung geschieht durch Drehen des pris-
matischen Abschlussglases. Die Grobhorizon-
tierung kann nicht vergessen werden, da
sonst das Fernrohrbild unscharf bleibt. Das
Vortrag von Professor Dr.-lny. G. Förstner,
CARL ZEISS, Oberkochen/Wiirtt. auf dem
2. N.G.L.-Kongress, Arnhem 19. oktober 1963
Instrument wird auch mit einem Teilkreis ge-
liefert, der eine Ablesung auf 0,1 Grad ge-
stattet.
Bei dem inzwischen weltbekannt gewordenen
Universal-Nivellier ZEISS Ni 2 (Abb. 2) ist
ein Prisma im Strahlengang des Fernrohres an
4 Drahten pendelnd aufgehangt. Verwendet
wird ein Spezialdraht, der nicht durch einen
beliebigen anderen Draht ersetzt werden darf.
Die Eigenschwingungen werden durch eine
Luftdampfung schnell beruhigt. Das Fernrohr
hat Innenfokussierung. Das Instrument wird
auch mit verstellbarem Teilkreis geliefert, der
auf 1 Minute abgelesen werden kann.
Zur Erweiterung des Anwendungsbereiches
hat das Ni 2 eine Reihe von Zusatzeinrich
tungen:
1. Die Vorsatzlinse für Zielweiten von
3,6 1,8 m.
2. Die Beleuchtungseinrichtung, mit der die
Ablesestelle einer mit Scotchlite-Folie be-
legten Nivellierlatte bis auf 100 m und
mehr automatisch angestrahlt wird. Man
kann damit auch bei Nacht oder im Tun
nel oder unter Tage nivellieren.
3. Das Vorsatzprisma 90° mit 1" Genauig-
keit zum genauen Abloten.
4. Das Planplattenmikrometer für 5 mm oder
10 mm oder Vioo Fuss oder 1 mm
(Maschinenbau) Parallelverschiebung der
Ziellinie. Damit wird die Ablesegenauig-
keit gesteigert und das Nivellier Ni 2 für
Pr'azisionsnivellement geeignet. Voraus-