Neue Instrumente für topographische Gelandeaufnahmen von Dipl.-Ing. Heinrich Hoitz, Kassei (Nach einem am 19. okt. 1963 auf dem 2. N.G.L.-kongress in Arnhem gehaltenen Vortrag) Die praktische Vermessungstechnik einerseits und der geodatische Instrumentenbau ande- rerseits stehen seit je in einer fruchtbaren Wechselwirkung zueinander. Mehrfach wur- den neue Vermessungsverfahren durch im Instrumentenbau erzielte Fortschritte ermög- licht und andererseits werden immer wieder Anregungen von Vermessungspraktikern an die Instrumentcnfirmen herangetragen, die zu Verbesserungen an den Instrumenten führen. Dabei entstehen oft sehr interessante Kon- struktionen für die Verwirklichung bereits be- kannter Messprinzipien, die sich durch beson- dere Vorteile allgemein oder für besondere Anwendungsfalle auszeichen. Drei derartige Instrumente, samtlich Konstruktionen der Fir- ma F. W. Breithaupt Sohn, Kassei, sollen hier vorgestellt und naher erlautert werden. Bei dem Basisentfernungsmesser TODIS han delt es sich um einen optischen Entfernungs- messer mit einer veranderlichen Basis im Standpunkt. Das Prinzip ist in Bild 1 dar- gestellt. Die von dem Zielpunkt ausgehenden Lichtstrahlen werden einmal von an den En- den der Basis und ein zweites Mai von in der Basismitte angebrachten Spiegeln reflektiert und treten dann in ein Beobachtungsfernrohr ein, in dessen Bildebene der Zielpunkt abge- bildet wird. Befindet sich der Zielpunkt bei- spielsweise im Schnittpunkt der im Bild 1 aus- gezogenen Linien, so werden die von ihm aus gehenden Lichtstrahlen von den ausseren Spiegeln parallel zur Basis und von den Mit- telspiegeln rechtwinklig zur Basis reflektiert. Beim Eintritt in das Beobachtungsfernrohr verlaufen der linke und der rechte Strahl pa rallel zueinander, sodass im Fernrohr ein ein- faches Bild des Zieles entsteht. Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, besteht in diesem Falle ein bestimmter funktioneller Zusammen- hang zwischen der durch die Stellung der ausseren Spiegel definierten Basislange ,,b" und der Entfernung ,,E" des Zielpunktes von der Basis. Befindet sich der Zielpunkt nicht im Schnittpunkt der in Bild 1 ausgezogenen Linien sondern in einem beliebigen anderen Punkt, beispielweise im Schnittpunkt der ge- strichelten Linien, so werden die vom Ziel ausgehenden Lichtstrahlen von den ausseren Spiegeln nicht parallel zur Basis und von den Mittelspiegeln nicht parallel zueinander re flektiert. Im Fernrohr werden dann zwei Bil- der des Zieles entstehen, weshalb derartige Entfernungsmesser auch Doppelbildentfer- nungsmesser genannt werden. Bild 1 zeigt nun, dass durch geeignete Verschiebung der ausseren Spiegel eine Stellung gefunden wer den kann, bei der der weiter oben geschilder- te Zusammenhang zwischen der Basislange und der Zielpunktentfernung wieder herge- stellt ist. Diese Stellung ist im Beobachtungs fernrohr dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Bilder des Zielpunktes zusammenfal- len. Damit ist auch bereits der Messvorgang angedeutet; nach dem Anzielen des Zieles 369 Bild 1: Mcssprinzip des Basisentfernungsmessers TOD1S Bild 2: Gesichtsfeld des Basisentfernungsmessers TODIS

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

(NGT) Geodesia | 1963 | | pagina 15