werden die ausseren Spiegel so verschoben,
dass im Fernrohr ein „einfaches" Bild des
Zieles entsteht. Die Basislange wird abgele-
sen und mit einer runden Konstanten multi-
pliziert, um die Entfernung zu erhalten.
In Wirklichkeit werden im Basisentfernungs-
messer TODIS keine Spiegel verwendet, die
beim Verschieben auf der Basis eine mecha
nisch nicht erreichbare Führungsgenauigkeit
verlangen würden, sondern Pentagonprismen.
Auch das Spiegelkreuze in der Basismitte ist
in Wirklichkeit als aus zwei übereinanderlie-
genden Pentagonprismen bestehendes Pris-
menkreuze ausgebildet. Der parallaktische
Winkel wird durch Ablenkkeile erzeugt, die
vor die ausseren Pentagonprismen gesteckt
werden und ausgewechselt werden können.
Das Fernrohr enthalt eine Bildtrenneinrich-
tung, durch die erreicht wird, dass die über die
linke Basisseite laufenden Lichtstrahlen, die
durch die obere Objektivhalfte in das Fern
rohr eintreten, nur die untere Bildhalfte er-
zeugen, wahrend die über die rechte Basis
seite laufenden Lichtstrahlen durch die untere
Objektivhalfte in das Fernrohr eintreten und
die obere Bildhalfte erzeugen. Im Fernrohr
erscheint dadurch ein Bild, wie es in Bild 2
schematisch dargestellt ist. Die beiden Bild-
feldhalfte sind durch eine feine, horizontale
Linie voneinader getrennt und der Zielpunkt
erscheint zunachst in den beiden Bildhalften
seitlich versetzt. Durch Verschieben der bei
den Prismenschlitten auf die richtige Basis-
lange werden die beiden Bilder des Zieles in
der oberen und der unteren Gesichtsfeldhalfte
senkrecht übereinander auf Koinzidenz ein-
gestellt.
Bild 3 zeigt die tatsachliche Gestalt des Basis-
entfernungsmessers. Die Basisschiene mit dem
Fernrohr und den seitlichen Prismenschlitten
ruht um eine horizontale Achse kippbar in
zwei ringförmigen Tragern. Am linken Trager
ist ein Vertikalkreis befestigt, an dem die Hö-
hen- bzw. Tiefenwinkel der Visuren abgelesen
werden können. Der rechte Trager tragt
eine Reduktionsteilung nach der Funktion
100 1cos h)die erforderlich ist, um aus der
gemessenen Schragentfernung die Horizontal,
entfernung herzuleiten. Man kann an der Re
duktionsteilung ablesen, wieviel Prozent von
der gemessenen Schragentfernung abgezogen
werden müssen, damit man die Horizontal-
entfernung erhalt. Das Unterteil des Instru
ments enthalt einen Horizontalkreis, der mit
einem Nonius durch eine Lupe abgelesen
wird.
Der Messbereich des Basisentfernungsmes
ser ist einerseits durch die Lange der Basis
schiene, die eine grösste Basis von 80 cm zu-
lasst, und andererseits dadurch beschrankt,
dass man die beiden Prismenschlitten einan-
der nur bis zu einer Mindestbasis von etwa
12 cm nahern kann. Um dennoch einen gros
seren Entfernungsbereich bestreichen zu kön
nen, werden zu dem Instrument mehrere Keil-
paare mit unterschiedlichen Multiplikations-
konstanten geliefert, die wahlweise vor die
seitlichen Prismen gesteckt werden können.
Selbstverstandlich beeinflusst die Multiplika-
tionskonstante der verwendeten Keile nicht
nur den erfassbaren Entfernungsbereich son
dern auch die Messgenauigkeit. Eine zusatz-
liche Erweiterung des Messbereiches kann
durch Verwendung einer Hilfszieltafel, die
2 vertikale Striche im Abstand von 100 mm
voneinander tragt, erreicht werden. Die Mess-
bereiche und die mit den einzelnen Keilpaaren
zu erzielende Messgenauigkeit ist in der nach-
stehenden Tabelle wiedergegeben.
Die hier angegebenen mittleren Entfernungs-
fehler gelten für das Mittel aus 2 Koinziden-
zen, von denen die eine mit Schlittenbewe-
gung von aussen nach innen eingestellt wer
den soil, um den persönlichen Temperaments-
fehler des Beobachters zu eliminieren. Sie set
zen ferner einwandfreie Zielpunktmarkierung
beispielsweise durch einen im Zielpunkt verti-
kal aufgestellten Fluchtstab voraus. An sich
liegt ein besonderer Vorteil des Basisentfer-
nungsmessers darin, dass auch nicht beson-
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Bild 3: Basisentfernungsmesser TODIS
Konstante
Messbereich
Entfernungs-
fehler mg
ohne Zieltafe
mit Zieltafel
50
100
200
500
m
6-40
12 - 80
24 160
60 400
m
1 45
2-90
6 - 180
10 - 450
cm
2 4
4 8
8 ±16
20 50