8 Bild 2. Sender auf 15 in entfernten Punkt Messteil im Wagen peraturstabilisiert, was ihre Frequenzen wahrend der Messung auf 210 T garan- tiert. Der Messvorgang selbst ist ausserst einfach und in einigen Stunden auch von ungelernten Kraften leicht zu erlernen. Der Operateur folgt lediglich der auf der Innenseite des Deckels zum Messteil aufgedruckten Kurz- anleitung. Nach einer kurzen Betriebskon- trolle und Eindrehen bzw, Abstimmen der vorher vereinbarten Tragerfrequenz wird ein Programmschalter von Stellung 0 bis 9 stufen- weise durchgedreht. Zwei Schauzeichen, die je nachdem Rot bzw. Grün zeigen, regeln den Messtakt. Im Anzeigewerk lauft dann gleich- zeitig die gemessene Entfernung, giiltig fiir den „eingebauten" Brechungsindex ein, wobei zwischen Stellung 8 und 9 automatisch noch Korrekturen angebracht werden, wenn bei der Messung mit den grosseren Normalen even- tuell Aufrundungen registriert wurden, Es ist kein Zwischenergebnis aufzuschreiben und keine Hilfsrechnung nötig. Ebenso gibt es keine Mehrdeutigkeit. Die Entfernung steht in einer maximal siebenstelligen Zahl auf Zenti- meter im Anzeigewerk und der ganze Vorgang dauert nicht mehr als etwa 30 Sekunden. Bei Strecken iiber 20 km sind lediglich 20 km bzw. das Vielfache von 20 km zur Anzeige dazu- zuzahlen. Fiir die Prazisionsmessung wird man immer eine sogenannte Satzmessung machen, d.h. mehrmals messen, vor allem, um den Einfluss etwa vorhandener, das Ergebnis verfalschen- der Bodenreflexionen auszuschalten. Dazu wird bei verschiedener Tragerfrequenzein- stellung nur die Messung der Dezimeter und Zentimeter wiederholt. Die Nebenstation wird wahrenddessen ferngesteuert. Der Operateur der Hauptstation löscht durch Rückdrehen des Programmaschalters von 9 auf 7 die letzten beiden Stellen und dreht erneut auf 9, wobei der neu gemessene Wert einlauft. Ein etwa notwendiger Übertrag auf die höheren Stellen wird im Zahlwerk registriert, wie z.B. 1. Messung 1,99 m und 2. Messung 2,01 m. Eine solche Feinmessung dauert nur etwa 10 Sekunden. Die ausserst kurzen Messzeiten verringern den verfalschenden Einfluss nicht exakt er- fasster atmospharischer Verhaltnisse. Leider sind die meteorologischen Messmittel zur Er- mittlung eines integrierten Wertes der fiir die Ausbreitungsgeschwindigkeit der elektromag- netischen Wellen wichtigen relativen Luft- feuchtigkeit der vom Messstrahl durch- laufenen Luftschichten noch völlig unzu- reichend. Die elektronische Messtechnik ist in ihrer Genauigkeit zur Zeit mindestens eine Grössenordnung besser als die meteorolo gische. Je langer daher die elektronische Mes sung dauert, umso geringer wird die Gewiss- heit, dass die meteorologischen Messungen tatsachlich reprasentativ sind. Durch einfaches Umschalten an beiden Ge- raten kann deren Funktion vertauscht wer den und die gesuchte Streckenlange sofort anschliessend im umgekehrten Sinn gemessen werden. Damit können die Falie aufgedeckt werden, wo etwa vorhandcne, wegen der grossen Entfernung nicht sichtbare Hinder- nisse im Messstrahl das Ergebnis vielleicht verfalschen. In einem solchen Fall erhaltcn wir namlich aus Hin- und Rückmessung Er- gebnisse, die die sonst übliche Streuung iiber- steigen. Das Buchen der Ergebnisse der einzelnen Messungen eines Satzes ist stark vereinfacht und rasch, da immer die ganze Strecke ange- zeigt wird und keine Teilergebnisse aufge- schrieben werden müssen, die dann noch sub- trahiert und eventl. gemittelt werden müssten. Man ist daher in der Lage, gleichzeitig die Ablesungen graphisch aufzutragen (Swing Kurve) und so die Satzmessung abzubrechen, wenn sich eine volle Sinusschwingung ab-

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

(NGT) Geodesia | 1964 | | pagina 8