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zeichnet oder weitere Messungen anzusetzen,
wenn sich ein anomaler Groundswing zeigt.
Der Klappdeckel des Messteils dient dabei
gleichzeitig als Schreibpult.
Zur Führung des Feldbuches bei Nacht und
zur Beleuchtung der Frontplatte wird eine
flexible Leuchte eingesteckt. Zur Verstandi-
gung zwischen den beiden Stationen dient ein
eingebautes Radiotelefon mit Lautsprecher,
das auf der gleichen Tragerfrequenz arbeitet.
Ein Handtelefon mit Sprechtaste oder bei
grossem Umgebungslarm Kopfhörer mit Mi-
krophon werden im Messteil eingesteckt. Für
den Übergang vom Messen zum Sprechen ist
kein Schalthebel zu bedienen. Immer wenn
nicht gemessen wird, kann gesprochen wer
den. Der Lautsprecher dient nicht nur zur
Durchsage von Informationen, wobei der
Empfanger, ohne dass er dauernd das Telefon
oder den Hörer am Ohr hat, jederzeit ange-
rufen werden kann, sondern ist auch eine
willkommene Hilfe bei der korrekten Abstim-
mung, zur gegenseitigen Ausrichtung der
beiden Antennen und beim Messvorgang
selbst. Das Verschwinden des Rauschens ist
ein Zeichen dafür, dass beide Gerate aufein-
ander abgestimmt sind. Ausserdem hört man
wahrend des elektronischen Messvorgangs
einen hellen Messton aus dem Lautsprecher
und kann sofort den Programmschalter
weiterdrehen, wenn er verstummt ist. Wir
haben also ein akustisches Zeichen neben den
optischen Schauzeichen, die vom Beobachter
immer mehr Konzentration erfordern als
akustische.
Für den Überlandtransport (Flugzeug, Eisen-
bahn oder LKW) wird das Gerat in zwei
Leichtmetallkisten verpackt. Im Einsatzgebiet
kann der Antennenteil an einem Ledergriff
wie eine Aktentasche getragen werden und
der Messteil an einem Traggurt um die
Schulter gehangt werden. Für schwierige
Aufstiege benützt man ein rucksackartiges
Rückentraggestell.
Zum Abschluss soli noch einiges über die
Einsatzmöglichkeiten des Distomat gesagt
werden. Wirft man einen Blick auf eine Welt-
karte, in der die vorhandenen Landestriangu-
lationen eingetragen sind, so stellt man fest,
dass noch grosse Gebiete ungedeckt sind. Be
denkt man dabei, dass etwa 100 Jahre not-
wendig waren, um diese Netze zu schaffen,
und dass sie ausserdem in gut erschlossenen
Gebieten liegen, dann kann man sich aus-
malen, wie lange es noch dauern würde, um
mit den bisherigen klassischen Methoden das
Werk zu vollenden. Hier kann nur die „elek
tronische" Polygonierung in grossen Maschen
helfen, wie das schon erwahnte Beispiel
Australiens zeigt. In besonderen Fallen kann
auch einmal eine reine Trilaterationskette in
Frage kommen, wie z.B. die Diagonalenkette,
die vor einigen Jahren quer über das Inlandeis
von Grönland gelegt wurde. Auf jeden Fall
wird aber der elektronische Polygonzug die
untergeordnete Triangulation ersetzen. Jedem
Vermessungsingenieur sind die Schwierig-
keiten bekannt, dem Gelande ein einiger-
massen günstiges Netz abzuringen oder besser
aufzuzwingen, Stationen zu finden, die ohne
teuren Signalbau die notwendige Sicht nach
mindestens drei Nachbarpunkten haben. Jetzt
haben wir die Möglichkeit, Polygonzüge mit
jeder gewünschten Seitenlange zu legen. Die
Streckenmessung ist so einfach wie die Win-
kelmessung geworden, und sie ist sogar
schneller als diese. Die Erkundung eines Po-
lygonpunktes, der normalerweise nur nach
zwei Seiten Sicht haben muss, macht nicht
viel Mühe, da man immer eine Lücke im
Wald- und Baumbestand finden wird. Man
kann den Zug in das Tal oder an den Hang
legen. Im Gegensatz zum Triangulations-
punkt, der immer auf den Höhen liegt und
den man erst „herunterholen" muss, liegt der
Polygonpunkt bereits günstig zum spater auf-
zunehmenden Detail. Die gefürchteten Zen-
trierfehler werden durch die Zwangszentrie-
rung des Distomat mit dem Theodolit ver-
mieden. Gibt man sich bei der Erkundung
etwas Mühe, kann man dem Zugverlauf die
fehlertheoretisch günstige, gestreckte Form
geben; umsomehr, als die Seitenlangen jetzt
ohne Schwierigkeit beliebig variiert werden
können. Ein solcher Polygonzugsverband
kann dann in aller Strenge ausgeglichen
werden.
Eine weitere grosse Hilfe durch die elektro
nische Streckenmessung ist bei der schnellen
Einmessung von Passpunkten für die photo-
grammetrische Aufnahme ausgedehnter Ge
biete zu erwarten. Die Punkte können in die
für die günstigste Modellorientierung not-
wendigen Raume auf grosse Distanzen polar
abgesetzt werden. Die automatische Anzeige
und ausserst kurze Messzeit des Distomat
lasst seinen Einsatz auch im Helikopter zu;
ein Verfahren, das US Geological Survey
schon heute zur Punktbestimmung benützt.
Der Helikopter wird hier mit Hilfe eines Lot-