Überbauung müssen nach unseren Erfahrungen
die Leitungsplane in diesem Massstab gezeich-
net werden. Für dünnbesiedelte Gebiete genügt
der Massstab 1 500 und 1 1000.
Als Grundlage für dieses neue Planwerk gilt ein
Raster mit Blockeinteilung (100 Plane pro
Blockeinheit) und dem Koordinatennetz als
Identifizierung (nachfolgend „Rastersystem"
oder „Rahmenkarten" genannt, im Gegensatz
zum „Strassensystem"). Dieses neue „Raster
system" bietet gegenüber dem alten „Strassen
system" entscheidende Vorteile. Es erlaubt,
innert kurzer Frist die Nachführung des Lei-
tungskatasters über das vollstiindige Stadtgebiet
auszudehnen, da die Gemeinde als Ganzes im
„Rastersystem" erfasst wird und nicht nur ein-
zelne Strassen und Platze wie bis heute.
Wegen der Grossüberbauungen am Stadtrand
werden wir bald von grosseren, zusammenhan-
genden Gebieten vollstiindige Leitungsplane
besitzen, was bis jetzt nicht möglich war.
Der Leitungskataster der Stadt Bern wird im
Endausbau welcher nach unserer Prognose
1974 erreicht sein wird 1400 Situationsplane
im Massstab 1 200 für den Leitungseintrag
besitzen.
III. Praktische und technische Vorteile der
neuen Arbeitsmethode
7. Die Planfotografien resp. Situationsgrund-
lagen
Das „Rastersystem" erleichtert die Arbeit mit
dem Planfotografen. Eine einfache Schema-
zeichnung im Massstab 1 2000 als Unterlage
für die Formateinteilung ersetzt heute die früher
für jedes einzelne Blatt angefertigte Planskizze.
Der Grundbuchplan im Massstab .1. 500 (ein
Bestandteil der Eidg. Grundbuchvermessung)
dient als Grundlage für die Planfotografie im
Massstab 1 200.
Auf dieser Planfotografie werden alle Signa
turen wie Vermessungsfixpunkte, Grenzpunkte,
Grenzen, Gebaude usw., die für die Vermessung
und Kartierung der Leitungen wichtig sind, mit
wasserfester schwarzer Tusche nachgezeichnet.
Die restlichen, nicht nachgezeichneten Details
wie Parzellennummern und Gebaudeschraffuren
werden vom Planfotografen nachtriiglich mit
einer chemischen Lösung ausfixiert. Das Resul-
tat bildet damit für den Leitungskataster einen
neuen Plan der allgemeinen Situation.
2. Plan for mat
Das „Rastersystem" erleichtert dem zum Teil
haufig wechselnden Personal die Orientierung,
da die Blattanschlüsse gegenüber früher auf ein
Minimum beschrankt bleiben und nicht mehr
ausser im rechten Winkel überlappen.
Für den Detailplan wird das Zeichnungsformat
von 84 cm/60 cm auf einem Film-Grundplan
von 100 cm/66 cm verwendet. Dieses handliche
Format bewahrt sich sowohl für den Zeich-
nungstisch, wie auch als Handriss im Gelande.
Auf diesem Planformat beruht einer der gröss-
ten Vorteile des ganzen Planwerkes; denn es
gibt viele Situationen, in denen der Original-
raster Strassenzüge und Platze „zerschneiden"
würde und für den Leitungsverlauf verschiedene
Detailplane für das gleiche Strassenstück be-
nötigt würden. In einer solchen Situation kön-
nen wir den Detailplan in westlicher oder öst-
licher Richtung um 10 cm auf 94 cm vergrös-
sern. Diese 10 cm entsprechen im Gelande 20 m
und erfassen somit den ansonst „zerschnitte-
nen" Strassenzug inkl. Trottoir und Vorland. In
nördlicher oder südlicher Richtung lösen wir
dieses Problem, indem wir aus einem Detailplan
zwei Teilplane anfertigen, z. B. 46 und 46 A.
Mit diesem System bleiben wir in den genorm-
ten 0-Massen.
3. Nachführung der Leitungsplane
a) Vermessung der Leitungen
Wir vermessen und kartieren nur die horizon
tale Lage der Leitungen. Die vertikale Lage der
verlegten Leitungen bestimmen wir nicht; liegen
doch samtliche Leitungen mit kleinen Aus-
nahmen in genormten Tiefen, wie zum Bei-
spiel:
Elektrizitiitsleitungen 70- 90 cm tief
Telefonleitungen 70- 90 cm tief
Gasleitungen -130 cm tief
Wasserleitungen -150 cm tief
Mit diesem Vermessungsstandard werden die
Leitungsplane mit technischen Daten nicht
„überladen"; sie bleiben für den Fachmann wie
auch den Laien leicht verstandlich, und der
Personalbestand bleibt gegenüber andern Ab-
teilungen des Vermessungsamtes in einem ver-
nünftigen Verhaltnis.
b. Kartierung der Leitungen
Der grafischen Darstellung des Leitungsschemas
und der Differenzierung der verschiedenen Lei-
tungsobjekte wurde besondere Aufmerksamkeit
geschenkt; ist es doch möglich, von den mehr-
farbigen Originalpausen Schwarz-Weiss-Kopien
herzustellen, die ohne nachtragliche Farbdiffe-
renzierung für den Fachmann wie für den Laien
lesbar sind.
Folgende Farb- und Strichsymbole werden für
den Leitungseintrag verwendet:
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