5.1 Ermittlung unci Vermessung der anwesenden Leitungen In der Trasse der Leitungsstrasse liegen schon einige grosse Leitungen und eine grosse Anzahl (oft klei nere) kreuzende Leitungen. Bei der Aufstellung des Anlageplans der Leitungsstrasse ist es nötig die Lage dieser Leitungen genau zu wissen. Dazu müs- sen diese Leitungen inventarisiert, im Felde er- mittelt, markiert und vermessen werden. Mit diesen Arbeiten hat man in den meisten Teilen der Lei tungsstrasse schon angefangen; hier und da sind sie schon beendet, so dass hier einige Erfahrungen erwahnt werden können. Die Ausführung geschah durch die betreffenden Vermessungsbiiros des Katasters, zusammen mit den kulturtechnischen Gesellschaften die an dem Bau der Leitungsstrasse beteiligt waren (Grontmij N.V. und Koninklijke Nederlandse Heidemaat schappij). Bei der Inventarisierung mussten die bei der Pro- vinz, Gemeinde oder bei dem Verwalter der Lei tungen befindlichen Daten aufgenommen werden. Die betreffenden Leitungen wurden skizzenhaft auf den topographischen Grundkarten im Massstab 12000 dargestellt. Da es sich meist um Stahllei- tungen handelte geschah die Ermittlung mit Hilfe elektronischer Apparate. Um die Leitungen herum erregte man dazu ein elektromagnetisches Feld. Mit einer Suchspule konnte man die Feldstarke dieses Feldes messen. Der Ausschlag eines Messers oder die Schallstarke in einem Kopfhörer war ein Mass für die Lage der Leitungen. Organisatorisch gab die gleichzeitige Ermittlung und Vermessung der Leitungen Schwierigkeiten. Deswegen wurden die Leitungen zuerst verpfahlt; die Vermessung erfolgte möglichst bald darauf um den Einfluss eventueller Störungen zu beschranken. Im Prinzip ist es möglich mit der gleichen Appara- tur auch die Tiefenlage der Leitungen festzustellen. Dieses Feststellen hat aber wenig Zweck, da be- kannt ist dass die Leitungen in unserem Boden im Laufe der Jahre grossen Senkungen unterliegen können. Deswegen wurden nur die Normalmasse für die Vertikallage registriert. Wenn man die Tiefe einer bestimmten Leitung an einer bestimmten Stelle zu wissen wünscht kann man am besten zur Stelle die Tieflage genau ermitteln. Für die Vermessung der Leitungen mittels polarer Punktbestimmung wurde wieder das schon bestell ende Festpunktfeld, das man, meist durch einfache Polygonierung, noch verdichten musste, benutzt. Da das Gelande ziemlich offen war brauchte man nur eine verhaltnismassig kleine Anzahl der Auf- stellungen; die gebrauchten Radiusvektoren waren verhaltnismassig lang (bis zirka 400 m). Nach der Berechnung, die man wiederum mit dem Rechner Zuse Z-25 durchführte, gab es einige Mög- lichkeiten zur Kontrolle: 1. Der Abstand zwischen zwei markierten Punkten einer Leitung war mit dem Messband gemessen worden. Mit dem schon erwahnten Rechenver- fahren konnte man diesen Abstand vergleichen mit dem aus den Koordinaten berechneten Ab stand. 2. Die Kontrolle der Orientierung eines gemessenen Fachers der Radiusvektoren zeigt sich aus Abb. 3. 3. Für lange und gerade Stücke gab es ein Rechen- verfahren mit dem man die Alignierung von drei Punkten kontrollierte. 4. Nach der Kartierung konnte man die eingetra- genen Leitungen visuell kontrollieren. Die zu den Leitungen gehörenden Koordinaten bilden die Daten für die spater herzustellenden Ver- waltungskarten. Über die Form dieser Karten wird jetzt noch studiert. In dem nachsten Paragraphen findet es hierüber einige Gedanken. 5.2 Herstellung von Verwaltungskarten Der Staat hat die Initiative ergriffen zum Bau einer Leitungsstrasse und wird die Leitungsstrasse auch selber verwalten. Die zu diesem Zweck zu gründende 13803 13715 13714 137 138 Abb. 3. Kontrolle der Orientierung: das Sollmass zwischen 13717 und 13801 ist null. 13802 13717 8 ngt 72

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Nederlands Geodetisch Tijdschrift (NGT) | 1972 | | pagina 10