Es wurde versucht die wichtigsten Handlungen, not- wendig für diese schnelle Kartenherstellung, in logischer Reihenfolge in einem Schema zusammen- zufassen (Beilage Nr. 1). Nach Verarbeitung der gesammelten Erfahrungen kann dieses einfache Schema für eine noch genauere Planung der benö- tigten Zeit dienen. Die Herstellung der Karten wird jetzt besprochen an Hand dieses Schemas. 4.1 Vorbereitungen Zunachst war es nötig Sicherheit hinsichtlich der Trasse zu bekommen. Als Ausgangspunkt wurde die Trasse genommen, die von verschiedenen staat- lichen und provinziellen Amtern vorbereitet wor den war. Das „Projektbüro", das an dieser Vorbe- reitung nicht beteiligt war, musste die Trasse be- sonders aus technischen Gründen hier und da andern. Ehe man die Methode der Passpunktbestimmung festlegen konnte, musste man die bestehenden Fest- punkte inventarisieren. Man hatte die Trasse so gewahlt, dass besonders landliches Gebiet durch- schnitten und kein stadtisches Gebiet berührt wurde. Deswegen gab es wenig Festpunkte in der Umgebung der Leitungsstrasse und war es nötig ein fast völlig neues Festpunktfeld zu bestimmen. Die Flugstreifen wurden bestimmt vom Photo- grammetrischen Dienst des Katasters. Die An- passung einiger Flugstreifen, nötig durch Trasse- anderungen, konnte man noch durchführen da die Fuftaufnahme wegen des schlechten Wetters erst spat stattfinden konnte. Bei der Feststellung der Form der Karte musste man u.a. eine Entscheidung treffen fiber nachfol- gende Punkte: - eine nach dem Norden orientierte Rahmenkarte oder eine Rahmenkarte mit einer Orientierung bedingt durch die Trasse (Streifenkarte); - die Grosse der Karte und die Breite des zu kar- tierenden Streifens; - Inhalt, Symbole, Beschriftung der Karte; - die kartographischen Ffnterlagen. Die Entscheidungen hingen zusammen mit der zu- künftigen Benutzung der Karte, über die es noch einige Unbestimmtheit gab. Die Überlegungen hier- zu führten zu folgendem Ergebnis: Eine Streifenkarte im Massstab 1:2000 mit einer möglichst kompletten Wiedergabe der Topographie. Die Karte sollte einen 1200 m breiten und 2000 m langen Streifen darstellen. Beilage 2 zeigt eine Karte, verkleinert nach dem Massstab 1:5000. 4.2 Festpunkte, Felderkundung Man musste wahlen aus zwei ziemlich unterschied- lichen Methoden der Punktbestimmung: 1. terrestrische Bestimmung samtlicher Passpunkte eines Modells. Keine Bildtriangulation; 2. terrestrische Bestimmung weniger Passpunkte, Bildtriangulation. Da bei diesem Projekt die Zeit der wichtigste Fak- tor war, hat man die erste Methode gewahlt. Die Gründe für diese Entscheidung waren: - Vor dem Triangulieren ware es nötig eine ziem lich grosse Anzahl von Passpunkten zu messen und zu berechnen, zumal es sich hier um die Auf- nahme eines Streifens handelte. - Es gibt in unserem Lande nur wenige Tage, die geeignet sind für einen Bildflug, wodurch mit langer Wartezeit gerechnet werden muss. Wenn man samtliche Passpunkte terrestrisch bestimmt, kann man nach der Luftaufnahme sofort mit der Kartierung anfangen, weil man vor dieser Auf- nahme schon das Quadratnetz und die berech- neten Passpunkte kartieren kann. - In Zukunft wird man in der Leitungsstrasse für die Fortführungsmessungen sowieso ein dichtes Festpunktnetz brauchen. Bei der Felderkundung wurde stets ein zentraler Polygonzug projektiert mit Höchstlangen der Seiten von 800 m. Die Höchstlange wurde bedingt durch die Modellgrösse und die Langsüberdeckung der Luftbilder. Es wurde versucht dieses Maximum möglichst oft zu verwenden um die Zahl der Mo- delle möglichst klein zu halten. Die Passpunkte wurden an beiden Seiten der Poly- gonzüge in zirka 500 m Entfernung projektiert. Die Lage der Passpunkte wurde so gewahlt, dass diese Punkte mittels Richtung und Abstand von den Poly- gonpunkten aus bestimmt werden konnten. In dieser Weise wurden pro „Modell" immer 4 Pass punkte gemacht. Die Passpunkte wurden alle drei- fach signalisiert. Die Gesellschaft KLM Aerocarto 5 ngt 72

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Nederlands Geodetisch Tijdschrift (NGT) | 1972 | | pagina 7