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juris werd de rechtsbron, alleen voor juristen toegankelijk; niet de
volksovertuigingen, maar juridische begrippen, zoo goed of zoo kwaad
men meende, ze uit de oude bronnen te kunnen opdiepen, golden
als recht. Het volk zijn recht bijster, de ontwikkeling van het recht
belemmerd, het rechtsbewustzijn van het individu beneveld, zoodat
het zelden meer de beslissing van den rechter kon vooruitzien, zie
daar de gevolgen, welke nawerken tot op den huidigen dag! In dat
licht maakt het beroep op het volksbewustzijn door eene commissie
van rechtsgeleerden den indruk eener bittere ironie.
Zelfs prof. Ihering, „der gröszte Denker über das römische
Recht," moet van het hedendaagsch Romeinsche recht getuigen
(Der Kampf um's Recht S. 89, 90) dat het is„Ein fremdes Recht
in fremder Sprache, eingeführt durch die Gelehrten und nur ihnen
vollstandig zuganglich eine Praxis ohne die nöthige Kraft der
vollen geistigen Beherrschung des Stoffes und daher zur dauernden
Abhangigkeit von der Theorie, d. h. zur Unmündigkeit verdammt,
der Particularismus in der Rechtsprechung wie in der Gesetzgebung
dominirend über die schwachen wenig entwickelten Ansatze zur Cen
tralisation. Kann es Wunder nehmen, das zwischen dem nationalen
Rechtsgefühl und einem solchen Recht een klaffender Zwiespalt be
stand, dass das Volk sein Recht und das Recht sein Volk nicht
verstand? Einrichtungen und Satze, die in Rom bei den dortigen
Verhaltnissen verstandig gewesen waren, gestalteten sich hier bei
ganzlichem Wegfall ihrer Voraussetzungen geradezu zum Fluch und
gang der Procesze filr Laien unberechenbar wurde Damit verschwand
natürlich der bisherige Vertrauen auf die Rechtspflege, und ist bis auf den
heutigen Tag nicht wiedergekehrt." S. 266: „Der Grund des Uebels lag
namlich einfach in der Coexistenz zvveier ganz verschiedenen Rechte, von
denen der eine der Theorie nach zwar nur in snbsidium galt, in der Praxis
aber mit dem principaliter geitenden und im Bewustsein des Volkes fortle-
benden Rechte, weil die Wissenschaft dieses ignorirte, und es daher den ge
lehrten Richtern an der zur Uebung der Rechtspflege erforderten Kenntnisz
desselben fehlte, fortwahrend in Conflict kam, und dieses mehr und mehr
verdrangte."
Zie ook van denzelfden schrijver: Der principielle Unterschied zwischen
dem römischen und germanischen Rechte, Rostock 1853.