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wichtigste Arbeit ist; Vernachlassigungen müssen mit unrichtigem
Planinhalt und kostspieligen Erganzungsaufnahmen (Messtisch,
Tachymeter) bezahlt werden. Selbstverstandlich werden auch die
Grenzpunkte und Grenzen der Identifizierung unterzogen, wobei die-
jenigen Grenzpunkte, die aus irgend einem Grunde nicht sichtbar sind
(nicht signalisiert, im Wald, im Schatten), sofort mit dem Bussolen-
theodoliten auf die identifizierbaren Grenzpunkte eingemessen wer
den. Die Bussolentachymetrie hat sich als Ergansungsaufnahme-
niethodc sur Photo grammetrie als ausserordentlich anpassungsfahig
erwiesen. Man schliesst an die photogrammetrisch bestimmten und zu
bestimmenden Grenzpunkte an und kann die Erganzungsaufnahmen
im Feld schon ausfiihren, bevor die photogrammetrische Auswertung
vorliegt. Nach unsern bisherigen Erfahrungen sind 0,5 bis 1 der
Grenzpunkte wegen der Vegetation im Stereobild nicht sichtbar. Bei
der Identifizierung werden auch die Kopfmasse und Breiten der
langen, schmalen Parzellen, sowie die Kontrolldistanzen, gemessen
und in das Identifizierungkroki eingetragen.
Nachdem die Auswerteblatter, die in der schweizerischen Grund-
buchvermessung immer masshaltige, beidseitig mit bestem Zeichen-
papier iiberzogene Aluminiumtafeln sind, vorbereitet vorliegen es
mussten alle Einpasspunkte und das Ivoordinatennetz unter dem Koor-
dinatographen aufgetragen werden folgt die Einpassung der Nc-
gativpaare am Stereoautographen. Es wird allgemein das vom unver-
gessenen Prof. Dr. v. Gruber im Jahre 1924 in die Praxis eingeführte
Einpassverfahren in drei Stufen gegenseitige Orientierung zur
Modellherstellung, Abstimmung des Masstabes des Modells, Drehung
des Modells in die Lotrichtung angewandt, wobei in jedem Photo-
grammeterbureau eigene Kniffe und Pfiffe zur Verfeinerung und
Abkürzung des Verfahrens entwickelt sind. Wir lassen selbstverstand
lich jedem Auswerter seine Ansicht, sein Vorgehen sei das beste,
solange die in den Einpasskontrollen ausgewiesenen Endeinpass-
fehler den Genauigkeitsanforderungen entsprechen. Die Toleranzen
für den Planmasstab 11000 sind!/10 Millimeter für die Lage,
festgestellt an den auf dem Originalauswerteblatt gestochenen Ein-
passpunkten, und 20 cm fiir die Höhen, festgestellt an den Differen-
zen zwischen Sollhöhen und an der Maschine abgelesenen Höhen
aller Einpasspunkte.
Es kommt gelegentlich vor, dass für Auswertungen im Ma'sstab
1 10000 das Prinzip der unabhangigen Bildpaare verlassen und ein
Folgebildanschlussverfahren angewandt wird. Es sind immer die
grosseren zusammenhangenden Waldgebiete, in denen die trigonome
trische oder polygonometrische Punktbestimmung Schwierigkeiten
bietet oder sehr kostspielig wird, die dieses photogrammetrische Mittel
zur Passpunktverdichtung nahelegen. Solche Waldgebiete an den
Hangen der Voralpen und des Jura können in der Regel mit relativ
wenigen Auswertelücken kartiert werden, wenn wir sie im Vorfrüh-
ling, wenn etwas Schnee am Boden liegt und die Laubbaume kahl sind,
ein zweites Mai aus dem Vermessungsflugzeug aufnehmen. Die Som-