284 wichtigste Arbeit ist; Vernachlassigungen müssen mit unrichtigem Planinhalt und kostspieligen Erganzungsaufnahmen (Messtisch, Tachymeter) bezahlt werden. Selbstverstandlich werden auch die Grenzpunkte und Grenzen der Identifizierung unterzogen, wobei die- jenigen Grenzpunkte, die aus irgend einem Grunde nicht sichtbar sind (nicht signalisiert, im Wald, im Schatten), sofort mit dem Bussolen- theodoliten auf die identifizierbaren Grenzpunkte eingemessen wer den. Die Bussolentachymetrie hat sich als Ergansungsaufnahme- niethodc sur Photo grammetrie als ausserordentlich anpassungsfahig erwiesen. Man schliesst an die photogrammetrisch bestimmten und zu bestimmenden Grenzpunkte an und kann die Erganzungsaufnahmen im Feld schon ausfiihren, bevor die photogrammetrische Auswertung vorliegt. Nach unsern bisherigen Erfahrungen sind 0,5 bis 1 der Grenzpunkte wegen der Vegetation im Stereobild nicht sichtbar. Bei der Identifizierung werden auch die Kopfmasse und Breiten der langen, schmalen Parzellen, sowie die Kontrolldistanzen, gemessen und in das Identifizierungkroki eingetragen. Nachdem die Auswerteblatter, die in der schweizerischen Grund- buchvermessung immer masshaltige, beidseitig mit bestem Zeichen- papier iiberzogene Aluminiumtafeln sind, vorbereitet vorliegen es mussten alle Einpasspunkte und das Ivoordinatennetz unter dem Koor- dinatographen aufgetragen werden folgt die Einpassung der Nc- gativpaare am Stereoautographen. Es wird allgemein das vom unver- gessenen Prof. Dr. v. Gruber im Jahre 1924 in die Praxis eingeführte Einpassverfahren in drei Stufen gegenseitige Orientierung zur Modellherstellung, Abstimmung des Masstabes des Modells, Drehung des Modells in die Lotrichtung angewandt, wobei in jedem Photo- grammeterbureau eigene Kniffe und Pfiffe zur Verfeinerung und Abkürzung des Verfahrens entwickelt sind. Wir lassen selbstverstand lich jedem Auswerter seine Ansicht, sein Vorgehen sei das beste, solange die in den Einpasskontrollen ausgewiesenen Endeinpass- fehler den Genauigkeitsanforderungen entsprechen. Die Toleranzen für den Planmasstab 11000 sind!/10 Millimeter für die Lage, festgestellt an den auf dem Originalauswerteblatt gestochenen Ein- passpunkten, und 20 cm fiir die Höhen, festgestellt an den Differen- zen zwischen Sollhöhen und an der Maschine abgelesenen Höhen aller Einpasspunkte. Es kommt gelegentlich vor, dass für Auswertungen im Ma'sstab 1 10000 das Prinzip der unabhangigen Bildpaare verlassen und ein Folgebildanschlussverfahren angewandt wird. Es sind immer die grosseren zusammenhangenden Waldgebiete, in denen die trigonome trische oder polygonometrische Punktbestimmung Schwierigkeiten bietet oder sehr kostspielig wird, die dieses photogrammetrische Mittel zur Passpunktverdichtung nahelegen. Solche Waldgebiete an den Hangen der Voralpen und des Jura können in der Regel mit relativ wenigen Auswertelücken kartiert werden, wenn wir sie im Vorfrüh- ling, wenn etwas Schnee am Boden liegt und die Laubbaume kahl sind, ein zweites Mai aus dem Vermessungsflugzeug aufnehmen. Die Som-

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1953 | | pagina 10