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ihrer guten messtechnischen Eigenschaften, bedeutende h ortschritte
in der Genauigkeit unserer grossmasstablichen Prazisionsphotogram-
metrie erreichen lassen. Für den Planmasstab fliegen wir mit der
RC7 1000 bis 1300 Meter fiber Grand. Die Auswerteerfahrungen
zeigen aber, dass wir künftig auf 1500 bis 1800 Meter gehen können.
Der Photogrammeter flihrt nun auf Grand der ihm übergebenen
geodiitischen Grundlagen und des erhaltenen Photomaterials die nach-
folgend beschriebenen Arbeiten aus:
d) Die Bestimmung der Einpasspunkte. Die Luftphotogrammetrie
ist eine Interpolationsmethode. Es ist nur mathematische Theorie, dass
die gegenseitige und absolute Orientierung der Messbilder im Stereo-
autographen auf Grand der Bildpunkte dreier geodatisch bestimmter
Punkte ausgeffihrt werden könne. Die Unvollkommenheiten der Optik,
Mechanik, der Bildtrager, des Auges führen zu Deformationen im
Stereomodell, denen nicht nur mathematisch beizukommen ist, sondern
die dazu mit technisch-physikalischer Forschungs- und Entwicklungs-
arbeit mit der Zeit immer mehr verkleinert werden müssen. Die photo-
grammetrische Grundbuchvermessungspraxis, die der Luftphotogram
metrie das Maximum an Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit abzu-
ringen hat, zieht sich vorlaufig so aus der Af fare, dass für jedes Bild-
paar Einpasspunkte mindestens in den vier Bildecken und in den extre
men Tiefen und Höhen des Modells disponiert werden. Es werden so
für die vorliegende Aufgabe (Planmasstab 1:1000) ca. 3,5 Einpass
punkte pro km2 notwendig, die, soweit sie nicht schon mit den signa-
lisierten trigonometrischen Punkten vorliegen, unter den im Stereo-
bild eindeutig definierten Gelandepunkten ausgewahlt werden. Die Be
stimmung der Koordinaten und Höhen dieser Einpasspunkte geschieht
durch trigonometrischen Vorwarts- oder Rückwartseinschnitt oder
vermittels Richtungs- und Distanzmessung mit Sekundentheodolit und
Basislatte, je nach örtlichen Umstanden. Die Vermessungsaufsicht
schreibt nur die Genauigkeitsanforderungen mit 10 cm maximalen
Lage- und Höhenfehlern vor.
eDie Identifizierung auf den Fliegerbildern. Jeder rationellen
messtechnischen oder naturforschenden Ausnützung der Fliegerbild-
paare geht eine Untersuchung am Stereoskop und die Interpretation
der Bilder im Feld durch Vergleich von Natur und Bild voraus. Im
Vermessungswesen dient die Arbeit am Stereoskop der Wahl der ge-
eignetsten Einpasspunkte und der Organisation der Arbeiten im Feld
und am Autographen, die Identifizierung im Feld hingegen der Aus-
wahl der zu kartierenden Gegenstande aus der Fiille der abgebildeten
Sachen und der Bestimmung der Art der abgebildeten Objekte. Mit
der Identifizierungsskizze, die auf Vergrösserungen der Fliegerbilder
geführt wird, entsteht die massgebliche Vorlage für die rationelle
Auswertung der Bildpaare am Stereoautographen. Sie wird in den
Signaturen des Planes, dem die Identifizierung dient, gezeichnet und
ist eigentlich nichts anderes als die lückenlose Redaktion des Planes
schon vor dessen Kartierung am Stereoautographen. Die langjahrige
Erfahrung unserer Photogrammeter lehrt, dass die Identifizierung die