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nung der geodatischen Hauptinstrumenteder Theodolite, Tachyme-
ter, selbstreduzierenden Prazisionsdistanzmesser und Nivelliere aus.
Die PIG empfiehlt die Erschliessung bisher nicht benutzter physi-
kalischer Prinzipien für den Instrumentenbau. Insbesondere wird
empfohlen den automatisch einspielenden Ziellinien bei Nivellieren
weitere Aufmerksamkeit zu schenken, sowie die Anstrengungen fort-
zusetzen, die für die Langenmessung (Dreiecks- und Polygonseiten)
mit Hilfe elektro-optischer Mittel und zur Richtungsbestimmung durch
Vermessungskreisel gemacht wurden. Auch für die Weiterentwicklung
der Bussolentheodoliten für die Erganzungsmessungen besteht ein
Bedürfnis.
2. Da die photogrammetrischen Aufnahmeobjektive und -kammern
in den letzten Jahren wesentlich verbessert und die technischen Mög-
lichkeiten der photogrammetrischen Prazisionswertegerate erster Ord-
nung inzwischen weiter gesteigert werden konntenda verschiedene
Untersuchungen an praktischen Arbeiten der letzten Jahre gezeigt ha-
ben, dass bei entsprechender Signalisierung der Grenzpunkte die photo-
grammetrische Lagebestimmung mit einer für mittlere und billige
Boden genügenden Genauigkeit ausgeführt und bei entsprechender
Organisation eine wesentliche Einsparung an Kosten und Zeit gegen-
über den rein terrestrischen Methoden erziehlt werden kann; da die
Photogrammetrie in wenig erschlossenen Landern eine stufenweise
Entwicklung der Kataster-Einrichtungen ermöglicht; da die Luftbild-
auswertung sowohl der zahlenmassigen wie der graphischen Erstellung
eines Katasters dienen und auch mit unmittelbaren geodatischen Mes-
sungen kombiniert werden kannund da die Luftbildaufnahmen einen
hohen Wert sowohl als Dokumente wie als Interpretationsunterlagen
haben, empfiehlt die FIG die vermehrte Anwendung der Photogram
metrie auch für alle grossmasstablichen katastertechnischen und topo-
graphischen Arbeiten.
Der allgemeine wirtschaftliche Wert von grossmasstablichen Luft-
bildauswertungen ist am grössten, wenn die Kataster- und die topo-
graphische Auswertung der raumlichen Modelle kombiniert ausgeführt
werden können.
3. Wichtige technische und wirtschaftliche Gründe sprechen dafür,
dass in den einzölnen Landern die Arbeiten für das amtliche Kataster
und diejenigen für die Kartenaufnahmen koordiniert werden. (Es
wird auf die Resolutionen der ehemaligen Kommission VI auf dem
VII. internationalen Kongress der FIG 1949 in Lausanne verwiesen.)
4. Die FIG empfiehlt in den Berichten für den IX. Kongress fol-
gende Gegenstande zu behandlen
die Bedürfnisse des Vermessungswesens der grossen Stadte;
Fragen der Absteckung;
Fragen der Genauigkeit und der Anwendung der barometrischen
Höhenmessung
Bergwerkvermessungen
die Anwendungen der Photogrammetrie bei der landlichen Um-
legung.