361 Messung der Grosse des Verschiebungsbetrages mittels eines Massstabs, b) durch künstliche Verlangerung des Messweges durch eine varia ble Lichtschleife (Bergstrand), c) durch Einfügen eines variablen Phasenschiebers (Bergstrand), d) durch Veranderung der Frequenz, d.h. durch Vergrösserung oder Verkleinerung der ausgesandten Wellenlange, so dass die neue Wellenlange ohne Rest in der gesuchten Messtrecke aufgeht (EMC-Gerat). In allen Fallen werden aber stets zum Zwecke des Phasenvergleichs die ausgesandte und die ankommende Welle gegensinnig einem Pha- senindikator zugeführt. Es würde der Gedanke naheliegen, den Indikator so zu bauen, dass er bei Phasengleichheit (Phasendifferenz Null) auch am Galvanome ter Null anzeigt. Eine solche Anzeige würde aber wegen der flachen Maxima der sinusförmigen Wellenzüge wenig ausgepragt sein. Man nimmt den Vergleich besser an der Stelle der grössten Steilheit der Sinuswelle, d.h. bei einer Phasenverschiebung von 90° vor. Die prinzipielle Wirkungsweise des Phasenindikators für 90° Pha- sendifferenz erkennt man an der folgenden Darstellung: Die vom SEV kommende und am Arbeitswiderstand R auftretende Wechselspannung wird den Gittern I der beiden Röhren Vi und V-2 gleichphasig zugeführt (Zeile 1 und 9). Die vom Oszillator (Kerrzelle) kommende Wechselspannung wird über einen Transformator T den Gittern 2 der beiden Röhren Vx und F2 im Gegentakt zugeführt (Zeile 2 und 8). Da die Röhren nur stromdurchlassig sind, wenn beide Gitter positives Potential haben, ergibt sich der resultierende Anodenstrom in Zeile 3 bzw. 7. Das Galvanometer G zeigt infolge seiner Tragheit nicht den Momentwert der Anodenstromdifferenz, sondern deren Mittelwert an (Zeile 4 und 6 bzw. 5). In den vertikalen Spalten sind 5 charakteristische Phasendifferen- zen herausgezeichnet. Bei Phasendifferenz Null (360°) zwischen den vom SEV und vom Oszillator kommenden Wechselspannungen ergibt sich eine maximale Differenz und ein positiver Maximalausschlag am Galvanometer. Bei Phasendifferenz 450 verringert sich die Differenz und damit der Ausschlag, um bei einer Phasendifferenz von 90° zu Null zu werden. Bei grosser werdender Phasendifferenz kehrt sich das Bild um. Die Anodenstromdifferenz wird bei 1800 ein negatives Maximum er- reichen. Bei 270° geht die Anodenstromdifferenz wieder durch Null. Da bei 90° und 270° die Anodenstromdifferenz zu Null wird, er gibt sich für jede halbe Wellenlange ein Nulldurchgang des Phasen indikators, d.h. dass die halbe Wellenlange die Massstabsteilung ergibt. In der neuesten Ausführung unseres elektro-optischen Messgerates sind die Röhren durch Germanium-Dioden ersetzt. Dadurch wird eine bessere Abschirmung des Phasenindikators gegen storende Einflüsse ermöglicht. Der Kondensator zwischen SEV und Dioden dient der

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Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1956 | | pagina 11