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Und das in meinem Institut entwickelte Instrument ist in der Ent-
wicklung abgeschlossen und befindet sich seit einigen Monaten im
Serienbau. Hier will ich nur über das letztere sprechen. Leider kann
ich heute nur den ungeschickt und gross ausgefallenen Prototyp zei-
gen, da die erste Serie nicht vor Ende dieses Jahres herauskommen
wird.
Der Zweck dieses Vortrages soli es sein, Ihnen anhand einiger
Experimente die physikalischen Vorgange zu erlautern und den Mess-
vorgang selbst am Prototyp vorzuführen.
Plonspirge/
Mco/ Kerrzelle v/co/
KopFhorer r/F Ver-sbarker
Quarz os z ilia tor EM r
200 - 2000 m
Bild I.
Der Grundgedanke des Instruments und des Messvorganges ist in
einem Schema dargestellt, das bei seinem Anblick verwirrend er-
scheint, aber in seinen Einzelheiten durch Experimente verdeutlicht
werden soil.
Das Gerat besitzt eine helle Quicksilberhochdrucklampe als Licht-
quelle. Dieses Licht wird über eine Linse einem Nicolschen Prisma
zugeführt, welches das Licht polarisiert. Es tritt sodann zwischen den
Polschuhen einer Kerrzelle hindurch, fallt auf ein zweites Nicolsches
Prisma um dann in modulierter Form über ein Objektiv auf die Mess-
strecke hinauszugehen. Am Ende der Messstrecke wird das Licht von
einem Planspiegel reflektiert und am Ausgangspunkt der Strecke mit
einer besonderen Optik wieder im Gerat aufgefangen. Jetzt kann die
Phase der ankommenden mit der der ausgesandten Welle verglichen,
d.h. die Phasendifferenz festgestellt werden und gegebenenfalls diese
durch Frequenzanderung beseitigt werden. Der elektische Schwingungs-
vorgang wird durch einen Quarzoszillator kontrolliert.
Zunachst erscheint uns Ingenieuren der alten klassischen Geodasie
dieses Schema höchst verwirrend. J edoch werden die einzelnen Experi
mente dieses Bild schnell verstandlich machen.
Wir sehen im ersten Experiment zunachst die Wirkung der Nicol
schen Prismen: von einer Lichtquelle gelangt ein Strahlenbündel über