355 eine Sammellinse zu einem Nicolschen Prisma. (Hier ist der Einfach- heit halber anstelle des Nicolschen Prismas ein Polarisationsfilter ver- wendet worden, was j edoch in seiner Wirkung dem Prisma nahezu gleichkommt. Die im Brennpunkt des Strahlenbündels vorgesehene Kerrzelle ist im ersten Versuch noch fortgelassen. Das Strahlenbiindel trifft daher direkt auf ein zweites Polarisationsfilter, um dann nach Durchgang durch eine Linse auf einem Schirm abgebildet zu werden. Nach dem Durchgang des Lichtes durch das I. Nicol ist das Licht polarisiert, d.h. es schwingt nur noch in einer Ebene. Wenn ich das zweite Pola risationsfilter nun drehe, so kann ich erreichen, dass das Licht auf dem Schirm völlig zum Erlöschen kommt und zwar dann, wenn das I. Demonstration ProjektionsJfnse Analysator Uchtcfoel/e Hondensor Polorisator um 90°drehbar j Moltscheibe Transform at or Bild 2. zweite Filter gegen das erste um 90° gedreht ist. Ich lösche also durch zwei hintereinander angeordnete Nicolsche Prismen, die um 90° ge- geneinander verdreht sind, das von der Lampe kommende Licht völlig aus. Würde man das 1. Nicolsche Prisma entfernen, so wiirde das zweite Nicolsche Prisma das Lampenlicht polarisieren, jedoch wiirde die Schwingungsebene gegenüber der Schwingungsebene des vom 1. Nicolschen Prisma polarisierten Lichtes um 90° gedreht sein. Wir- ken jedoch beide Prismen zusammen, so wird das aus dem 1. Prisma heraustretende, polarisierte Licht analysiert, d.h. durch die Polarisa- tionswirkung des 2. Prismas zum Erlöschen gebracht. Nunmehr ordne ich im zweiten Versuch zwischen den beiden Pola- risationsfiltern bzw. Nicolschen Prismen die anfangs fortgelassene Kerrzelle an, das ist ein kleiner Behalter, der mit Nitrobenzol gefüllt ist und in den zwei Polschuhe hineinreicht. Die Kerrzelle hat die Eigenschaft die Polarisationsebene des hindurchtretenden Lichtes in Abhangigkeit von dem elektrischen Feld zwischen den Polschuhen zu drehen. Die Kerrzelle wird so montiert, dass das von dem ersten Nicol schen Prisma kommende, polarisierte Licht ungehindert zwischen

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Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1956 | | pagina 5