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km versetzt ebenfalls alle 6.000 km einen Punkt finden, wo das Licht
die grösste Helligkeit aufweist. Eine mit 50 Hz modulierte Lichtwelle
wiirde also einen Massstab darstellen, dessen Teilung jedoch noch
eine viel zu grosse Einheit (3.000 km) bildet. Infolgedessen muss ich
die Frequenz wesentlich erhöhen, um zu einer brauchbaren Wellen-
lange und damit brauchbaren Teilung meines Lichtmassstabes zu ge-
langen. Anstatt der normalen Wechselspannung von 50 Hz legt man
eine hochfrequente Wechselspannung von ca. 10 MHz, d.h. 10 Mill.
Schwingungen pro Sekunde an. Diesen 10. Millionen Hz entspricht
eine Wellenlange von A 300 Mill, m 10 Mill. rund 30 Metern.
Jetzt stellt die halbe Wellenlange -= 15 m den Massstab dar, der auf
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unserer Messtrecke angelegt wird. Siehe Bild 1.
U
Bild 4.
Ich habe also durch die Kerrzelle einen Lichtmassstab geschaffen,
dessen Teilungseinheit durch die Frequenz der angelegten hochfre-
quenten Wechselspannung bestimmt ist. Dieses modulierte Licht
durchlauft die zu messende Strecke bis zum Endpunkt, wird durch
einen Planspiegel reflektiert und am Anfangspunkt der Strecke im Ge
rat wieder aufgenommen. Nur dann, wenn die zu messende Entfer-
nung ein ganzes Vielfaches der aufgepragten Lichtwelle ist, wird zwi-
schen dem ausgesandten und dem ankommenden Licht kein Phasen-
unterschied bestehen. Im allgemeinen wird ein Phasenunterschied auf-
treten, und aus diesem Phasenunterschied könnte man die genaue Ent-
fernung berechnen, wenn man ausserdem weiss, wieviel ganzzahlige