325 1p, t und b, d werden in Wörtern ohne Entsprechung in der Schriftsprache und in Fallen, wo mundartnahe Formen in der bisherigen Schreibung mehr oder weniger traditionell sind, nach der Sprechform wiedergegeben, sonst in Anlehnung an die Schriftsprache: a. Schwachungen von p zu b: Platten/Blatten, PlanggenjBlanggen; b. Wandel von b zu p: Bünt/Pünt, Bort/Port; c. Wandel von d zu t bzw. mundartlich t neben hochdeutsch dTossen, Tiilmatt, TachslerenHalten/Halden, Mueltenacher (f-Formen vorherrschend) Bort\Bord, Riet/Ried, Schilt/Schild. 2. Der je nach den Wörtern mehr oder weniger weit verbreitete Schwund des n in einer Tonsilbe wird in der Regel zum Ausdruck gebracht: a. Wiberg, Schwigrueb, Ischlag, Ifang, Beibrachi, Steimüri; Tann/Ta(a), Bann/Ban/Baholz, Brunn/Bru b. Leisacher (aus Lins-), Fisterwald (aus Finster-)Rus (aus Runs); c. Hauflander (aus Hanf-), RauftlRaiftlRaaft (aus Ranft); d. Feichrüti (aus Fench-), Winkel/Wichel/Weichel; Tranki/Treichi, Bank/ Baach, Rank/Raach. 3. Das für viele, insbesondere die südlichen Mundarten charakteristische sch wird in Fallen wie Gemschistock, Ischflue, Chirschbaum (Basel Chirs-) ge- schrieben; es kann auch in Namen, die einen ursprünglichen Genitiv eines Personennamens enthalten, berücksichtigt werden: Ganterschwil, Laubet- schwil, Garischwil usw. 4. Der Schwund des in- und auslautenden ch wird zum Ausdruck gebracht Chirch-IChilch-jChilenacher, Jucherten/Ju(r)ten, BirchlBilch/Bireggebenso andere, schon in der bisherigen Schreibweise mehr oder weniger ausgepragte Mundartformen. Die für westliche Mundarten charakteristische Vokalisierung des l zu u und lokale Sonderentwicklungen von geringer Bedeutung werden in der Regel bei der Schreibung nicht berücksichtigt. C. Besondere Schreibregeln 1. Einfache und Doppelkonsonanten: l, m, n, r. Diese Konsonanten werden in der Regel bloss dann verdoppelt, wenn sie zwischen Vokalen, am Wortende oder vor einer mit Konsonant be- ginnenden Ableitungssilbe stehen und wirklich scharf ausgesprochen wer den, oder wenn durch die Doppelschreibung eine aus der neuhochdeutschen Schriftsprache vertraute Form erhalten bleibt (blosse Kürze des vorher- gehenden Vokals berechtigt im allgemeinen nicht zur Verdoppelung des nachfolgenden Konsonanten): Stelli, Boll; walserisch Talli, Tallti; Diirren- boden (in Anlehnung an die Schriftsprache)dagegen Falmis (nicht Fa.ll- mis); Bolenacher, Walenegg, Chemi, ChanelAner-, Anetbach, Forenbuck, Langfuren, Chnoren, F aren, TurenjTurn, Ruestel, nicht Bollen- usw., es sei denn, es liege wirklich eine Scharfung vor. Von den übrigen Konsonanten werden verdoppelt, wenn sie scharf ausgesprochen werden: p und t nach betontem kurzem Vokal vor einem weitern Vokal oder (von gewissen Namen romanischen Ursprungs abgesehen) am Wortende, ebenso vor einer mit Konsonant beginnenden Ableitungssilbe: Chappeli, Rappento- bel, Gopplismoos, Spittel, Stetten, Statt, Schlatt, Mettien; Fad/Fatt; f und s zwischen Vokalen und am Wortende nach einem Vokal, ebenso vor einer mit Konsonant beginnenden Ableitungssilbe: Schlyffi, TieffilTeuffi, Schleiffi, Chüefferhiisli, Ryffli, Stössi, Wyssi; g im In- und Auslaut in Wörtern wie Brugg/Briigg, Egg, Rugg, Fürggli, Planggenalp, Zinggen (nicht Briick, Eek usw.). Es werden nicht verdoppelt: k(kch) und z; sie sind nach betontem kurzem Vokal durch ek und tz wieder- zugebenBlacken, Chutzen, Etzli, Stutz (folglich Bleiki, Schweizi, weil k und z nach unbetontem Vokal eines Zwielautes) g im Anlaut; es ist in der Regel durch g in Namen deutschen, zuweilen durch c (nicht durch k) in Namen romanischen Ursprungs wiederzugeben Grön, Grüt (mit schwankender Aussprache des g)Ghau, GheilGhaa (nicht Kau, KaaCresta

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Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1957 | | pagina 55