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b. (bb), d, ch und sch\ sie sind durch pp Rappentaltt (Fad/Fatt) und ch,
sch wiederzugeben.
2. scht und schp werden in der Regel durch st und sp wiedergegebenStock,
Spitz, Brastenegg, Asp.
3. dt und th sind möglichst zu vermeiden: Bünten, Schmitten (nichtBündten
usw.), Tal, Tierhag, Toy (nicht Thai usw.)aber Stadtwald.
4. zwischen Vokalen ist nach betontem e (in Anlehnung an die Schrift-
sprache) durch i wiederzugeben (Weier), sonst durch j (Chrajenegg).Daszwi
schen Vokal und j gesprochene i Chraijenwird nicht berücksichtigt (vgl.
auch I. B. 1. a.).
5. wird in der Regel durch wiedergegebendurch v nur dann, wenn die
Namen ohne weiteres durchsichtig sind und in Form und Bedeutung genau
einem schriftsprachlichen (eventuell romanischen) Vorbild mit v entsprechen
Evfenmatt, Follen, FarichfFdrchlPfarich', Falatscha, Fereina, Flidis, Bofel
Valmala, V alschnara, Vals, Valtusch.
6. Das h der Schriftsprache ist als Dehnungszeichen nur dann zulassig,
wenn die Schreibform ohnehin genau einem schriftsprachlichen Vorbild
cntspricht (I. C. 1.). In Zusammensetzungen mit Ho- kann es, einer
alten Schreibtradition folgend, weggelassen werdenHoberg, Horick, Honegg.
In Namen wie Höhi, Lehen wird es beibehalten, auch dann, wenn es stumm
ist, um eine missverstandliche Aussprache zu verhindern. (Da in Müli das
meist kurz ist, fallt das h als Dehnungszeichen ohnehin weg.)
7. Angleichungen
a. Die nicht angeglichene Form wird geschrieben, wo der ursprüngliche
Sinn des ersten Namengliedes deutlich empfunden wird: Rotbach, Haupt-
graben, Chueretsrüti.
b. Die angeglichene Form wird geschrieben, wo der ursprüngliche Sinn des
ersten Gliedes nicht mehr deutlich oder überhaupt nicht mehr empfunden
wird: Stampach, Blappach, Hüppach, Schlappach, haufig auch Stampech
usw. (aus Stand-, Blatt-, Hütt-, Schlattbach)Tambel, Homberg (aus Tannbüel,
Hohenberg) usw. (II. 3.).
Wir unterscheiden sogenannte erstarrte und nicht erstarrte (beschreiben-
de) Namen oder Namenglieder. Vor allem in den Alpen, wo die ursprüngliche
Natur des Gelandes vom Menschen wenig oder überhaupt nicht berührt
worden ist und wo sich auch eine altere Kultur erhalten hat, finden wir
haufig den letzteren Namentypus, bei dem z.B. das Eigenschaftswort mit
dem Substantiv nur lose verbunden ist und daher je nach dem Falie eines
der beiden Wörter eine andere Form annimmt di latz Site, uf der latze Site
der alt Staf el, bim alte Staf el). Zuweilen sind auch die Verbindungen mit
Besitzernamen nicht erstarrt: ds Boners Rüti, i ds Boners Rüti (gegenüber
den erstarrten Formen d'Bonersrüti, i der Bonersrüti).
Nur die oben erwahnten nicht erstarrten Namenglieder werden getrennt
geschrieben. Bei der Erhebung der Aussprache sind daher in Zweifelst allen
Nominativ und wo-Form der Namen festzustellen, und bei der Schreibung
ist in Anlehnung an die folgenden Beispiele eine grammatikalisch richtige
Form des ersten Gliedes anzustreben. Zwitterformen sind nach Grundsatz 6
zu vermeiden.
Sprechform Schreibform
IV. Zusammensckreibung und Trennung
vorzu ziehen
zu vermeiden
1. Erstarrte Zusammensetzungen:
der Oberhof Oberhof
im Oberhof
Ober Hof, Ober-Hof
Oberer Hof