punktierten Linie im Plane ein. Bei nicht sichtbaren Grenzen, nahm er die ganze Parzelle auf, bildete aber so viele Nummem, wie Eigentümer vorhanden waren, und unterteilte die Parzelle gemass den in den Akten verzeichneten Angaben oder den Erklarungen der Eigentümer. Parzellen, die verschiedenen Eigentümern gemein- schaftlich gehörten, und deren Teilung nicht herbeigeführt werden konnte, wurden als eine Parzelle behandelt. Im Tableau Indicatif wurden jedoch die Anteile eines jeden Miteigentümers eingeschrieben. Bei der Aufnahme der Parzellen wurden auch alle Hecken, Graben und Baume soweit sie die Grenzen von Parzellen bildeten mit auf- gemessen und zu der Parzelle eingezeichnet, zu welcher sie rechtlich hin gehörten. Es wurde auch gar kein Unterschied gemacht zwischen dem Eigentum von Frau und Mann. Alle Besitzungen wurden auf den Namen des Mannes eingetragen. Die Plane geben uns genaue Auskunft über die Lage und die Figur der Parzellen. Sie wurden gewöhnlich im Masstab i 2500 angefertigt. In grosseren Waldkomplexen wandte man den Mas stab 1 5000 an. In Gemeinden mit vielen kleinen Parzellen, z.B. in den Weinbaugebieten wurde der Masstab 1 1250 angewandt. In den grosseren Stadten kam für das Stadtzentrum der Masstab 1 1000, meistens aber 1 500 in Anwendung. Es wurde soviel wie möglich danach getrachtet, eine jede Sektion auf 1 Grossblatt zu bringen. Sollten ausnahmsweise auf einem Blatt zwei Sektionen sein, so mussten die Sektionsgrenzen durch erschiedene Farbung des Perimeters angegeben werden. Die Beschriftung und Orientierung der Plane unterlag genauen Vorschriften, auch waren Signaturen festgelegt worden für die ein- zutragenden Objekte auf den Planen. Sobald der Geometer den oder die Plane einer Sektion aufge- tragen hatte, schritt er zur definitiven Numerierung der einzelnen Parzellen. Jede Sektion bekam eine mit 1 beginnende und fort- laufende Serie von Nummern, die von Norden nach Osten und dann von Süden nach Westen ging und im Zentrum endigte. Nach Fertigstellung der Beschriftung der Gewannen, wurden die Sek tionsgrenzen durch einen dünnen Farbstreifen angegeben, sowie mit dem Buchstaben der Sektion bezeichnet. Die Gemeindegrenzen wurden durch ein karminrotes Farbfilet angezeigt mit dem Namen der Gemeinde. Alle Plane mussten orientiert werden in dem Sinne, dass auf allen Blattern der Meridian des Ortes, sowie die Senkrechte dazu eingezeichnet wurden. Auf dem Hauptblatt ging die Meridianlinie durch die Mitte des Kirchturmes, auf den andern Blattern wurde eine Parallele zu dieser Linie in einer Entfernung von 250 m von diesem Punkt angebracht. Ausserdem musste auf allen Blattern die Nordrichtung eingezeichnet und der Missweisung der Magnet- nadel Rechnung getragen werden. Nach Fertigstellung des Par- zellenplanes fertigte der Geometer auf Grund der Triangulations- ergebnisse einen Plan genannt „Tableau d'assemblage" an, im i6o

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1958 | | pagina 62