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Masstab i 5000, 1 10000 oder 1 20000, auf welchem die Ge-
meinde- und Sektionsgrenzen, die hauptsachlichsten Gewannen,
Wege, Berge und Walder sowie die Hauptorte eingezeichnet waren.
Nach dem „Recueil méthodique" (methodische Sammlung)
musste der Geometer alsdann eine alphabetische Liste der Eigen-
tümer anfertigen, in welcher neben ihren Namen, die Nummern
der Parzellen eingetragen wurden, die sie in den verschiedenen
Sektionen besassen. Diese Liste wurde jedoch bei uns nicht an-
gefertigt.
Hingegen wurde ein Tableau indicatij" angelegt in welchem die
Parzellen einer jeden Sektion der Reihe nach aufgeführt wurden,
mit Angabe des Namens, und Vornamens des Eigentümers und
der Flachenangabe der Parzellen.
Anschliessend an die Parzellarvermessung wurden sogar in ein-
zelnen Gegenden wie z.B. für Clervaux eine Reduktion der „Geo-
metrischen Plane" angefertigt, auf welchen die hauptsachlichsten
Wege, Bache, Walder, Ortsbezeichnungen und Ortschaften figu-
rierten, mit Angabe der Nummern der einzelnen Parzellen. Auf
einem nebenstehenden „Tableau" wurden die Kulturarten einer
jeden Parzelle angegeben. Der Plan von Clervaux welcher schon irn
4. Juli 1807 durch Francois Aimé Gand, Ing. en Chef und durch
Pancrace Richard Valerius, Ingenieur, fertiggestellt wurde, ent
halt ausser den obigen Angaben, die Eintragung der grossen Drei-
ecke (Triangulation).
Auch sind die Formen des Gelandes durch Schraffierung hervor-
gehoben.
Verifikation
Sobald die Plane fertig waren, schritt der Ing.-Vérificateur, der
die Arbeiten des Geometers wahrend der Triangulation und der
Detailaufnahme überwacht und geleitet und nach seinen Instruk-
tionen ausführen gelassen hatte, zur Verifikation. Er kontrollierte
zuerst die „grossen Dimensionen", sei es durch Ausführung einer
kleinen Triangulation, sei es durch Messung eines kleinen Polygons
oder durch direkte Messung der grossen Linien, oder der Distanzen
von Parzelle zu Parzelle. Er prüfte hierbei, ob die vorgeschriebenen
Genauigkeiten eingehalten worden waren. Ausserdem verifiziertc
er einzelne spezielle Parzellen, wie öffentliche Platze, Wege usw.
und sah nach ob sie richtig eingetragen waren. Auch mass er manch-
mal Teile einer Gewanne nach. Er fertigte ein Protokoll über die
Verifikation an und gab seine Genehmigung, wenn die Differenzen
für die grossen Dimensionen unter 1/200, und unter 1/100 für die
kleinen Dimensionen (Detailaufnahmen) lagen. Wenn die Tole-
ranzen überschritten worden waren, wurde das Operat ganz oder
teilweise verworfen und es musste neu angefertigt werden. Eine
zweite Verifikation erfolgte nach der Fertigstellung der Neumes-
sung. Der Verifikator überprüfte ebenfalls die Orientierung, Nume-
rierung und Beschriftung der Plane.