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gemessen mit drei Gravimetern, zu diesem Zweck geeicht auf der deutschen
Eichbasis Harzburg-Torfhaus. Der Schwerkraftunterschied zwischen De
Bilt und Eindhoven betragt 86 mgal.
I^Gelegentlich des siebzigsten Geburtstages Prof. dr. ir. F. A. Vening
Meinesz, wurde eine Festschrift veröffentlicht, worin eine grosse Anzahl
von Autoren mittels ihrer Beitrage diesem grossen Geophysiker Ehre er-
wiesen (14).
Die bei der Nivellierung erster Ordnung angewendete Methode hat sich
wenig geandert. Man hat einen Versuch gemacht per Strich nur einmal
den Höhenunterschied zu messen, aber diese Methode ist spater aufgegeben
worden. Anfangs konnte fiir die Nivellierung erster Ordnung nur verfiigt
werden über ein Instrument Zeiss A. Im Laufe der Berichtsperiode wurden
noch zwei Instrumente Wild N III mit Zentimeterlatte und zwei Instrumente
Fennel-Plani mit Halbzentimeterlatte angeschafft. Mit beiden Typen von
Instrumenten wird ungefahr dieselbe Genauigkeit erreicht. Beim Messen
von Flussübergangen wurde in einem Falle Gebrauch gemacht von hydro-
statischer Nivellierung mit Hilfe einer Röhre von 4200 m Lange (15). Weiter
wurden Flussübergange gemessen mit den Instrumenten Wild N III und
Zeiss A, wobei die Korrektion für die Unberichtigung des Instrumentes
wahrend der Messung jedesmal bestimmt und in Rechnung gebracht wurde
(16).
Für die Nivellierung zweiter und dritter Ordnung findet der Gebrauch
des automatischen Instrumentes Zeiss Ni 2 immer grössere Anwendung.
Für die Nivellierung zweiter Ordnung wird dabei das optische Mikrometer
eingeschaltet. Die „Nederlandse Heidemaatschappij" benutzte bei der
Flachennivellierung ein Instrument Zeiss Ni 2, kombiniert mit tragbaren,
drahtlosen Fernsprechapparaten. Hierbei wurde eine spezielle ausziehbare
Latte gebraucht, womit unmittelbar Höhenziffern bezüglich des N.A.P.
Normaal Amsterdams Peil) abgelesen werden konnten. Diese Höhen
ziffern wurden im Gelande auf die Karte eingezeichnet (17).
Die im vorigen niederlandischen Bericht schon erwahnten Untersuchungen
mit Hilfe der neuesten photogrammetrischen Instrumenten und Methoden
für grossmasstabliche Kartierung haben in der vorliegenden Berichtperiode
ihren Abschluss gefunden. Die „Versuchsarbeit Beltrum" hat, ebenso wie
rezente Versuchsarbeiten in österreich und in der Schweiz, denen, die noch
daran zweifeln, nachgewiesen, dass die Photogrammetrie aus wirtschaft-
lichen Gründen und auch was die Genauigkeit anbetrifft für die meisten
Gelandearten als eine normale Methode für Detailvermessung akzeptiert
werden kann (18 und 19).
Ein wichtiger Schritt vorwarts zur weitere Anwendung der Photogram
metrie in den Niederlanden war die Errichtung eines Photogrammetrischen
Katasteramtes für die Herstellung von Katasterkarten im Masstab von
11000 und 12000. Mit besonderer Rücksicht auf die Möglichkeit der
Auswertung von Konvergenzaufnahmen, wurde als Kartierungsgerat ein
Stereoplanigraph C 8 von Zeiss gewahlt. Einstweilen wurden j edoch Vertikal-
aufnahmen ausgewertet, da die K.L.M., die Luftverkehrsgesellschaft welche
für die Kartierungsdienste in den Niederlanden die Luftaufnahme versorgt,
noch nicht über eine Konvergenzkammer verfügen konnte. Letzteres ist
nunmehr wohl der Fall. Die ersten Resultate des neuen Amtes sind derartig,
dass eine günstige Entwicklung erwartet werden mag.
Andere photogrammetrische Kartierungsdienste breiteten ihr Instrumen
tarium aus.
Die Entwicklung neuer Instrumente fand Erweiterung in dem von der
Firma Wild hergestellten Radialtriangulator von Prof. Roelofs (20) und
im Kuipersschen Kartierungsgerat (21), hergestellt von der niederlandischen
Firma De Koningh. Die theoretischen Untersuchungen bezüglich der Aus-
gleichung einer Aerotriangulation wurden von Prof. Roelofs fortgesetzt.
Ein praktisches Beispiel wurde veröffentlicht in (22). In (23) gibt Ir. A. J.
van der Weele eine Annaherungsmethode für dieses Problem.
Was die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der photogram-