messenen Gebiet mit der Anlage eines den vorstehend entwickelten
Grundsatzen entsprechenden dichten Festpunktnetzes begonnen.
Dieses Gebiet umfasst etwa 16 ooo ha mit 1605 EP (Einschalt-
punkten), welche, wie schon erwahnt, als Verdichtung des vor-
handenen trigonometrischen Festpunktnetzes zum Zwecke der
Erleichterung der Detailvermessung gedacht sind. Die Entfernung
zwischen den EP richtet sich im allgemeinen nach dem Parzel-
lierungsgrad, den topographischen Gegebenheiten und sonstigen
lokalen Erfordernissen.
Die praktisch gitterförmige Anordnung der EP im hier be-
sprochenen Gebiet mit mittleren Abstanden von durchschnittlich
350 m (entsprechend einer Punktdichte von etwa 1 Punkt auf
10 ha) ist auch vom vermessungstechnischen Standpunkt als
zweckmassig anzusehen, da sie die Durchführung von Anschluss-
messungen ohne wesentlichen Zeit- und Gerateaufwand gestattet,
insbesondere wenn bei der Erkundung auf das Vorhandensein von
Sichten nach trigonometrischen Festpunkten beziehungsweise
nahegelegenen EP geachtet wurde.
Da vorlaufig in der Mehrzahl der Falie bis zur Anlage eines neuen
Katasteroperates noch das alte Mappenwerk in Verwendung
stehen muss, ist es zweckmassig, die EP auch in den derzeit vor-
handenen Mappen darzustellen. Für Zwecke der Einpassung in die
aus der Messtischaufnahme hervorgegangene Fortführungsmappe
wurden in der Umgebung der EP eine Anzahl von Anschluss-
punkten (AP) an Hand der Feldmappe in guter flachenhafter
Verteilung erkundet und mit Pflöcken vermarkt. Luftsichtbar ge-
macht wurden sie durch kleine, ebenfalls mit Chlorkautschuklack
weiss gestrichene Hartholzfaserplatten in der Grosse von 20 X
20 cm. Die Identifizierung in den Bildvergrösserungen erfolgte an
Hand der Feldmappe. Im Durchschnitt entfielen auf einen Ein-
schaltpunkt 8 bis 10 Anschlusspunkte.
Die Erstellung von EP-Netzen wird sich besonders in Kataster-
gemeinden mit relativ hohem Bodenwert, wo vorerst an eine
Neuvermessung nicht gedacht werden kann, als Grundlage einer
Aufbaumappe als zweckmassig erweisen. Es werden jedoch immer
wieder Falie auftreten, wo eine Berichtigung bzw. Reambulierung
der Katastermappen so dringlich wird, dass noch andere Wege zur
Herstellung der Übereinstimmung zwischen Stand in der Natur
und Darstellung in der Mappe gesucht werden mussten. Ein
diesbezügliches, in Entwicklung befindliches Verfahren wird spater
beschrieben.
Zwei wesentliche Abschnitte in der Entwicklung der Katastral-
photogrammetrie in Österreich bilden die Arbeiten an den Neu-
vermessungsoperaten Lenzing, Oberösterreich und Graz SW.
In der KG Lenzing wurde die Methode erstmalig in der Neu-
vermessungspraxis mit Erfolg angewendet und ein geschlossener
Gebietsteil durch Vergleich mit den terrestrisch-trigonometrischen
Vermessungsergebnissen aller Punkte überprüft.
206