erwiesen haben, wird das Verfahren nun für die Praxis ab diesem Jahr eingefiihrt. Die Auswertung erfolgte in einem Wild A 7 im Modellmasstab 1 3000 im Hin- und Rückgang und Ablochung auf Karten. Gleichzeitig mit der Auswertung erfolgt derzeit noch eine Mit- kartierung auf Formaten der einzelnen Neuvermessungsblatter mit nachtraglicher Überarbeitung durch Zeichner, sodass davon Graudrucke angefertigt und als Feldskizzen für weitere Feld- arbeiten verwendet werden können. Falls die in Entwicklung be- findlichen elektronischen Koordinatenauftragsgerate den in sie gesetzten Erwartungen entsprechen, wird die Mitkartierung unter- bleiben. Bei der Orientierung der Einzelmodelle werden diese nur so weit in die Ost-Westrichtung eingedreht und wird der Masstab nur so weit eingehalten, als es die Zeichengenauigkeit der automatischen Mitkartierung im Masstab 1 1000 erforderte. Dadurch erhielten die Maschinenkoordinaten den Charakter von genaherten Landes- koordinaten. Durch die Transformation nach der Auswertung wurden aus den genaherten die endgültigen Landeskoordinaten gebildet. 1300 photogrammetrisch festgelegte Punkte wurden durch Kontrollmasse in der Grössenordnung von 2-120 Meter im Gelande überprüft. 320 Dachtraufenpunkte, welche der graphischen Ein- passung von Bauwerken in die Mappe dienen, wurden in die Prüfung nicht einbezogen. Der in der Genauigkeitsstufe I für Gebiete mit hohem Bodenwert zulassige Unterschied zwischen gemessenen und der aus Koordinaten abgeleiteten Strecke in der Stückvermessung (Gebaudefronten, Weg- und Parzellenbreiten und sonstige Kontrollstrecken) wird nach der Formel: 0,75 (0,0155 0,05) errechnet. (Dienst- vorschrift Nr. 14, Fehlergrenzen für Neuvermessungen.) Die Prüfung ergab für 1300 Strecken, dass 94% der Prüfungsfalle innerhalb der Genauigkeitsstufe I fielen, bzw. 63% der geprüften Strecken innerhalb der halben Betrage der Fehlertoleranz waren. Im besonderen wurden 455 Strecken auf vier aneinander schliessenden Mappenblattern geprüft, welche in DIA 2 graphisch dargestellt wurden. Es ergab sich ein Gesamtdurchschnitt von 4,2 cm als Differenz zwischen photogrammetrischer und Bandstrecken- messung. Die Ergebnisse sind bemerkenswert, da die überwiegende Anzahl der Kontrollmasslangen zwischen 0 und 36 m liegt und weil, wegen der enge gehaltenen Auswertegrenzen der einzelnen Modelle, auch ein Grossteil der Endpunkte der langeren Kontrollstrecken in zwei verschiedenen Modellen ausgewertet wurde. Die Einwendungen, welche gegen das photogrammetrische Ver fahren wegen nicht genügender Genauigkeit bei der Auswertung benachbarter Punkte gemacht werden, können wohl nicht ganz entkraftet, aber auf ein ertragliches Mass eingeschrankt werden. 208

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1960 | | pagina 22