Höhenberechnung sowie Auflösung von umfangreichen linearen Gleichungssystemen Obzwar beabsichtigt ist, in Zukunft nach Massgabe der vor- handenen Kapazitat die Katasterneumessungen photogrammetrisch zu machen, finden derzeit die klassischen Methoden bei etwa noch 50 in Gang befindlichen Neuvermessungen Anwendung. Derzeit werden jahrlich etwa 150 000 Punkte polar aufgenommen und mit dem Rechenlocher 650 berechnet. Da bei der Einfachheit der Berechnung die zur Verfügung stehende Rechenzeit pro Durchgang von 0,6 sec. noch nicht einmal ausgenützt wird, ist es gelungen, durch das Ablochen der Messungsdaten für je 3 Grenzpunkte auf einer Angabekarte den Stundendurchschnitt von 4 700 Punkte auf ca 6 000 Punkte zu erhöhen. Die Vorbereitung der Grenzpunkthefte zur Ablochung und damit zur elektronischen Berechnung ist denkbar einfach und erfordert weitaus weniger Arbeit als die Vorbereitung zur Berechnung mit der Tischrechenmaschine, da nur die Standpunktkoordinaten eingetragen und die orientierten Richtungen ermittelt werden müssen, wahrend die Berechnung der orientierten Richtungen bereits maschinell erfolgt. Die Berechnung ist für Altgrad- und Neugradteilung möglich, auch schief gemessene Entfernungen können verarbeitet werden, ebenso Punkte, welche mittels REiCHENBACH'scher Lattenablesung bestimmt werden. Gemass Dienstvorschrift ist für die Polaraufnahme sowohl doppelte Aufnahme mit Mittelbildung als auch die einmalige polare Aufnahme der Punkte und Messung geeigneter Kontrollstrecken vorgesehen. Da sich aber die Rationalisierung gerade bei der Neuvermessung auswirken sollte, wurde hiefür eine neue Methode entwickelt, die das Eintragen der Einzelwerte in ein Koordinaten- verzeichnis und die Mittelbildung erübrigt und doch die Gewahr für richtige Ergebnisse bietet. Die Richtigkeit der nur einmal polar aufgenommenen Punkte wird durch die ebenfalls maschinell zu berechnenden Kontroll- masse zu benachbarten Punkten sichergestellt, und zwar durch Vergleich der gemessenen und berechneten Entfernungen. Bei den Doppelaufnahmen wird die erste Aufnahme als endgültig ange- sehen, die zweite dient nur der Kontrolle, wobei aber auch noch Kontrollmasse zu benachbarten Punkten mitverwendet werden können. Das Ergebnis wird in einer nach Punktnummern geordneten Liste mit den Koordinaten der Doppelbestimmung bzw. den Koordinatendifferenzen Ax und Ay tabelliert, welche innerhalb vorgegebener Toleranzen bleiben mussten, wodurch die Ergebnisse auf ihre Richtigkeit geprüft, bzw. fehlerhafte Lochkarten aus- getauscht werden können. Werden Polarpunkte nur einmal aufgenommen, so werden für alle in der Natur gemessenen Kontrollstrecken Entfernungen aus den Koordinaten der Grenzpunkte elektronisch berechnet und in einem Verzeichnis zwecks Überprüfung tabelliert. Für die Berechnung orthogonal aufgenommener Punkte und 213

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Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1960 | | pagina 27