2l8 stiegen diese Zahlen im Jahre 1958 auf 622 289 technische und 829 673 schriftliche Arbeitseinheiten und auf 17 530 Teilungsplane der Ingenieurkonsulenten an, d.h. die Arbeitsaufgabe ist um durch- schnittlich 250-300% gewachsen. Fiir die Vermessungsamter wird es daher immer schwieriger, ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen. Im Laufe der Jahre haben sich Rückstande an unerledigten Fortführungsfallen ergeben, deren Aufarbeitung infolge der fehlenden finanziellen Mittel und des Nachwuchsmangels auf grosse Schwierigkeiten stösst. Es ist daher verstandlich, dass das Bundesamt fur Eich- und Vermessungswesen als Hüter dieses ausserordentlich wert- vollen Katastralwerkes alle Versuche anstellt, die Vermessungen wirtschaftlicher und zeitsparender zu gestalten und gesetzlich neu zu fundieren. Die Nachführung des Katasters und seine laufende Fortführung können daher mit den bisherigen klassischen Methoden nicht zum Ziele führen. Eine durchgreifende Reambulierung und Richtigstellung der Mappe ist nicht nur eine berechtigte Forderung aller Interessenten, sondern wiirde auch das schwindende Ver- trauen, vor allem der Landbevölkerung, zum staatlichen Katastral- werk wieder star ken. Mit dem Luftbild wurde in den letzten Jahren dem Kataster ein modernes Hilfsmittel zur Verfügung gestellt und ein neuer Weg gewiesen, bei geschickter Auswertung, die, wie die Praxis gezeigt hat, vielfach verschiedener Art sein kann, der schwierigen Situation wirkungsvoll zu begegnen. Kein anderes Mittel verschafft so schnell und genau einen Überblick über die Differenzen zwischen Mappe und Natur und damit über die vorliegende Arbeitsaufgabe. Als Ergebnis der bisherig durchgeführten Versuche konnte festgestellt werden, dass es nicht gelingt, durch die Auswertung alles restlos zu erfassen, zu deuten und zur Berichtigung der Mappe heranzu- ziehen. Der im Luftbild dargestellte Stand der Natur gibt jedoch eine Fülle von Anhaltspunkten für Erhebungen und Einmessungen, welche die örtlichen Amtshandlungen wesentlich erleichtern und beschleunigen. Es erweist sich daher eine sinnvolle Verschmelzung der Luftbildauswertung mit den klassischen Methoden und seine Koppelung mit den formalen und rechtlichen Erhebungen als wirt- schaftlich und wertvoll. Im Vermessungsbezirk Krems a.d. Donau wurden als erster Versuch 5 Katastralgemeinden im Masstab 1 2 880 ausgewahlt, deren Gelandecharakter im allgemeinen als hügelig zu bezeichnen ist. Die landwirtschaftliche Nutzung beschrankt sich in der Haupt- sache auf Acker- und Weinbau; ein grösserer Waldbestand ist nur in einer Gemeinde vorhanden. Auf Grund der bisherigen Erfahrungen hat sich für die photo- grammetrische Reambulierung ein mittlerer Bildmasstab 1 12 000 wirtschaftlich und zweckentsprechend erwiesen. Die Aufnahmen werden mit einer R C 5 a und Bildstutzen 115 mm durchgeführt. Zur Feststellung der Veranderungen innerhalb einer Katastral-

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Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1960 | | pagina 32