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stiegen diese Zahlen im Jahre 1958 auf 622 289 technische und
829 673 schriftliche Arbeitseinheiten und auf 17 530 Teilungsplane
der Ingenieurkonsulenten an, d.h. die Arbeitsaufgabe ist um durch-
schnittlich 250-300% gewachsen.
Fiir die Vermessungsamter wird es daher immer schwieriger,
ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen. Im Laufe der
Jahre haben sich Rückstande an unerledigten Fortführungsfallen
ergeben, deren Aufarbeitung infolge der fehlenden finanziellen
Mittel und des Nachwuchsmangels auf grosse Schwierigkeiten
stösst. Es ist daher verstandlich, dass das Bundesamt fur Eich-
und Vermessungswesen als Hüter dieses ausserordentlich wert-
vollen Katastralwerkes alle Versuche anstellt, die Vermessungen
wirtschaftlicher und zeitsparender zu gestalten und gesetzlich neu
zu fundieren. Die Nachführung des Katasters und seine laufende
Fortführung können daher mit den bisherigen klassischen Methoden
nicht zum Ziele führen. Eine durchgreifende Reambulierung und
Richtigstellung der Mappe ist nicht nur eine berechtigte Forderung
aller Interessenten, sondern wiirde auch das schwindende Ver-
trauen, vor allem der Landbevölkerung, zum staatlichen Katastral-
werk wieder star ken.
Mit dem Luftbild wurde in den letzten Jahren dem Kataster ein
modernes Hilfsmittel zur Verfügung gestellt und ein neuer Weg
gewiesen, bei geschickter Auswertung, die, wie die Praxis gezeigt
hat, vielfach verschiedener Art sein kann, der schwierigen Situation
wirkungsvoll zu begegnen. Kein anderes Mittel verschafft so schnell
und genau einen Überblick über die Differenzen zwischen Mappe
und Natur und damit über die vorliegende Arbeitsaufgabe. Als
Ergebnis der bisherig durchgeführten Versuche konnte festgestellt
werden, dass es nicht gelingt, durch die Auswertung alles restlos
zu erfassen, zu deuten und zur Berichtigung der Mappe heranzu-
ziehen. Der im Luftbild dargestellte Stand der Natur gibt jedoch
eine Fülle von Anhaltspunkten für Erhebungen und Einmessungen,
welche die örtlichen Amtshandlungen wesentlich erleichtern und
beschleunigen. Es erweist sich daher eine sinnvolle Verschmelzung
der Luftbildauswertung mit den klassischen Methoden und seine
Koppelung mit den formalen und rechtlichen Erhebungen als wirt-
schaftlich und wertvoll.
Im Vermessungsbezirk Krems a.d. Donau wurden als erster
Versuch 5 Katastralgemeinden im Masstab 1 2 880 ausgewahlt,
deren Gelandecharakter im allgemeinen als hügelig zu bezeichnen
ist. Die landwirtschaftliche Nutzung beschrankt sich in der Haupt-
sache auf Acker- und Weinbau; ein grösserer Waldbestand ist nur
in einer Gemeinde vorhanden.
Auf Grund der bisherigen Erfahrungen hat sich für die photo-
grammetrische Reambulierung ein mittlerer Bildmasstab 1 12 000
wirtschaftlich und zweckentsprechend erwiesen. Die Aufnahmen
werden mit einer R C 5 a und Bildstutzen 115 mm durchgeführt.
Zur Feststellung der Veranderungen innerhalb einer Katastral-