Die Höhen für die absolute Orientierung werden vorhandenen Karten entnommen, bzw. von dem Umstand Gebrauch gemacht, dass die Nadirdistanzen im Mittel unter 1,5e liegen und daher die dadurch entstehenden Lagefehler bei einem Masstab 1 2 880, falls die Auswertung ebenes oder leicht hügeliges Gelande betrifft, vernachlassigt werden können. Andernfalls wird es notwendig sein, Höhenpasspunkte auf einfachste Weise einzumessen oder mittels Aerotriangulation zu bestimmen. Wird nun der Zeichenstift des Auswertegerates auf eine der in der Differenzenpause gezeichneten Linien oder Punkte gestellt, so wird damit die Messmarke des Gerates automatisch auf die ent- sprechenden Linien oder Punkte des Stereomodells geführt. Dem Auswerter bleibt also umstandliches Suchen oder Vergleichen erspart, und er hat nur mehr auf die Einzeichnungen auf der Differenzenpause zu achten und die vorgezeichneten roten und blauen Linien nach dem Stereomodell zu ziehen. Die Farbe der Einzeichnungen ist für ihn belanglos, da die Kartierung mit schwarzem Bleistift erfolgt. Er benötigt die Kontaktkopien also nur mehr anlasslich der absoluten Orientierung zur Identifizierung der ausgewahlten Passpunkte auf dem Stereomodell und braucht sie wahrend der Dauer der Kartierung nicht in die Hand zu nehmen. Die Anlegung der Differenzenpause hatte sich als Unterlage für die Kartierung bestens bewahrt und dürfte vorlaufig die einfachste Art der Vorbereitung darstellen. Die Übernahme der photogrammetrischen Kartierung in die Mappe erfolgt an Hand der mitkartierten identen Grenzen in Bleistift. Nicht mehr bestehende Grenzen werden in der Mappe mit Bleistift gestrichen, alte zu berichtigende Besitzgrenzen ebenfalls durch Streichen der bisherigen Darstellung gekennzeichnet. In die durch neue Kulturgrenzen entstandenen Teilflachen wurde das entsprechende Kulturzeichen, bei Unklarheiten ein Fragezeichen eingetragen. Erfahrungsgemass sind die Anderungen über das ganze Mappen- blatt verteilt. Sie werden auf der Kartierungspause zueinander in richtiger Lage dargestellt. Es können daher auch über die Güte des betreffenden Mappenblattes wichtige Aussagen gemacht werden und notwendige Mappenberichtigungen eindeutig erkannt und durchgeführt werden. Die Fortführungsmessungen nach der klassischen Methode dagegen werden für den Masstab 1 2 880 in der überwiegenden Anzahl der Falie nur auf örtliche Systeme aufgebaut, haben untereinander keinen oder nur losen Zusammenhang und daher haben viele Berichtigungen oft zweifelhaften Wert. Alle hinsichtlich ihres Grenzverlaufes von einer Anderung be- troffenen oder durch neue Kulturgrenzen geteilten Grundstücke werden ebenso wie neue oder geanderte Bauwerke unter Bezeichnung des betreffenden Mappenblattes und des Auswertemodelles in das 221

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Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1960 | | pagina 35