239
ringem Umfang benutztvon ihrem planmassigen Einsatz tiir diesen
Zweck kann man hauptsachlich im Lande Nordrhein-Westfalen und
daneben in Hessen sprechen. Ich will das Verfahren in Nordrhein-
Westfalen nach seinen wesentlichen und typischen Merkmalen
beschreiben, ohne auf diej enigen Einzelheiten einzugehen, die auch
bei Flurbereinigungsmessungen auftreten und spater im Zusam-
menhang mit diesen besprochen werden sollen.
Das Ziel besteht a) in der photogrammetrischen Festlegung und
Koordinierung eines Netzes von Fixpunkten mit einem gegenseitigen
Abstand von 100-300 m, das in etwa das sonst übliche Polygon- und
Messungsliniennetz vertritt, und b) in der Herstellung geometrisch
genauer, hinsichtlich der Topographie und der Eigentumsgrenzen
vollstandiger Rahmenkarten 11 000 oder gelegentlich auch
12 000.
Man geht in folgender Reihenfolge vor:
1. Örtliche Auswahl und Vermarkung der Fixpunkte so, dass sie
selbst und ihre Verbindungslinien günstig für den Anschluss
aller alteren und der künftigen Fortführungsmessungen liegen.
2. Einbinden aller vorhandenen Fortführungsmessungen in das
Fixpunktnetz.
3. Vereinfachte Wiederherstellung und Vermarkung der von
Fortführungsmessungen bisher nicht benutzten Grenzpunkte.
4. Bestimmung von mindestens 4 Lagepasspunkten je Modell, in
der Regel trigonometrisch. Die Höhe der Lagepasspunkte und
zweier weiterer reiner Höhenpasspunkte je Modell werden durch
Nivellement ermittelt.
5. Signalisierung der Fixpunkte, der neu vermarkten, von Fort
führungsmessungen bisher nicht erfassten Grenzpunkte und
der Passpunkte.
6. Bildflug, in der Regel mit Normalwinkelkammern 21/18, im
Bildmassstab 18 000der Bildflug wird langs genau vorge-
schriebener Gitterlinien mit dichter Bildfolge ausgeführt.
7. Örtlicher Feldvergleich zur Identifizierung aller signalisierten
Punkte.
8. Graphische Auswertung der Luftbilder mit dem Stereoplani-
graph C 8 im Schichtgravurverfahren, Bestimmung der Maschi-
nenkoordinaten für die Fixpunkte, aber auch nur für diese.
Die Topographie und die Höhenschichtlinien werden auf einer
besonderen Deckfolie zur Flurkarte dargestellt. Die Schicht-
linien werden sogleich am Gerat nach topographischen Gesichts-
punkten überarbeitet.
9 Einkartierung der von Fortführungsmessungen erfassten Gren
zen von Hand.