10. Örtliche Erganzungsmessungen zwecks Erfassung der in den Bildern nicht sichtbaren Punkte, zum Schliessen von Lücken usw. Dazu sind je Kartenblatt i: i ooo 0,5 km2 2-4 Feld- arbeitstage erforderlich. 11. Transformation der Geratekoordinaten der Fixpunkte in das Landesnetz mit dem Rechenautomaten Zuse Z 11. Die auf diese Weise erstellte neue Katasterkarte hat die Genauig- keit, die ihrem Massstab entspricht, sie ist in jeder Hinsicht ent- wicklungsfahig, und sie ist topographisch vollstandig. Für alle, von Fortführungsmessungen erfassten Grundstücke liegt ein Zahlen- kataster vor, für die andere Grundstücke ein graphisches Grenz- kataster; daneben können, bei spateren Fortführungsmessungen an diesen Grundstücken, etwa vorhandene Messungszahlen der Ur- messung je nach ihrer Qualitat noch berücksichtigt werden. Aus den neuen Rahmenkarten wird im wesentlichen lediglich durch Verkleinerung und Montage der Nachbarblatter die Grundkarte 15 000 abgeleitet. Die Verwendung der Photogrammetrie für die geschilderte Art der vereinfachten Neumessung ist sinnvoll und, wie in der Literatur mehrfach bestatigt worden ist, wirtschaftlich. Leider liegt selbst in Nordrhein-Westfalen, das am meisten auf diesem Gebiet tut, die jahrliche Arbeitsleistung nur bei 25-50 km2. Im Zusammenhang mit den eigentlichen Katastermessungen komme ich noch einmal kurz auf die photogrammetrische Erganzung der Stadtkartenwerke 11 000 und z.T. 1500 hinsichtlich der Topographie, insbesondere des Gebaudebestandes, zurück. In dieser Weise wird die Photogrammetrie von den Grossstadten Bochum, Dortmund, Essen, Hamburg und Hannover in mehr oder minder grossem Umfang benutzt. Die Luftbilder werden mit Normal- winkelkammern 21/18 in relativ grossen Bildmassstaben 14 500 bis 1:6 000 erflogen. Der Befliegung folgt in jedem Falie eine stereoskopische Bildinterpretation und eine gründliche örtliche Identifizierung. Hierbei werden zugleich samtliche Dachüberstande, in der Regel mittels eines Dachlotes, ermittelt und diej enigen Ge- baude, die in der Nahe von Eigentumsgrenzen stehen, durch an Ort und Stelle ermittelte Messungszahlen mit den betreffenden Grenzen in Verbindung gebracht. Die Auswertung der Bilder wird von den Stadten durchweg an Dritte vergeben. Sie geschieht rein graphisch am Zeiss C8, am Wild A7 oder am Wild A8. Dass alle grosseren Stadte in Deutschland daneben vollstandiges Luftbildmaterial be- sitzen und es in bestimmten Abstanden, z.B. alle 5 Jahre, neu erfliegen lassen und dass sie meist auch über Bildplanwerke, also Montagen entzerrter Luftbilder für das Stadtgebiet und seine Um- gebung verfügen, sei nur beilaufig erwahnt. Ich komme zur Flurbereinigung, dem einzigen wirklich ins Ge wicht fallenden Anwendungsgebiet der grossmassstabigen Photo grammetrie in Deutschland, bei der die Photogrammetrie nicht nur 240

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1961 | | pagina 50