1. Signalisierung
Man signalisiert alle zu kartierenden Grenzpunkte, etwaige
Vermessungspunkte zum Anschluss terrestrischer Erganzungs-
messungen, z.B. fiir die terrestrische Aufmessung der Ortslagen,
und alle im Verfahrensbereich liegenden trigonometrischen Punkte.
Insgesamt sind durchschnittlich 200-400 Punkte je km2 zu signali-
sieren. Als Signalisierungsmaterial dienen vorwiegend gevvölbte
weisse Emaillehauben mit 32 cm Durchmesser, daneben auch mit
weisser Lackfarbe angestrichene Blech- oder Kunststoffplatten
25 X 25 cm und, bei Punkten in besonders gefahrdeter Lage, aus-
gestreute Stuckgips-Kreisflachen von 25-30 cm Durchmesser. Um
die Auswertung zu erleichtern und Identifizierungsfehler zu ver
meiden, werden mindestens bei den Richtpunkten und einzeln
stehenden anderen Punkten zusatzlich 2 oder 3 Sichtstreifen von
80 cm Lange in regelmassiger Anordnung ausgelegt. Bei Punkten,
bei denen ein zu geringer Kontrast des Signals zur Umgebung zu
befürchten ist, streut man, statt Streifen auszulegen, zentrische
Gipsringe von 1,20-1,60 m Durchmesser und ca. 12 cm Breite aus.
Umfang und Art der Signalisierung sind in der Versteinungskarte,
die in der Regel ein mit der Darstellung des neuen Wege- und
Gewassernetzes versehener Zusammendruck der alten Kataster-
karten ist, darzustellen. In sie werden auch alle terrestrisch ge-
messenen Masse eingetragen, namlich Kehrenmasse, Spannmasse
zwischen gegenüberliegenden Grenzsteinen bei Wege- oder Graben-
knickpunkten, Masse für exzentrisch signalisierte Grenzpunkte,
und für solche Grenzpunkte, die gar nicht, weder zentrisch noch
exzentrisch, signalisiert werden können. Die Signalisierung wird
unmittelbar vor dem festgesetzten Bildflugtermin möglichst schnell
in einem Zuge durchgeführt und bis zum tatsachlichen Befliegungs-
zeitpunkt laufend überwacht.
2. Bildjlug
Für den Bildflug, der stets im zeitigen Frühjahr durchgeführt
wird, sind bisher so gut wie ausschliesslich die Zeiss- oder Wild-
filmkammern 21/18 mit den Normalwinkelobjektiven Topar bzw.
Aviotar benutzt worden. Die Bildmassstabe liegen zwischen 18 000
und 110 000. In Niedersachsen lauft z.Z. die Auswertung eines
Flurbereinigungsgebiets, das mit der Aviogon-Kammer 15/23 auf-
gerommen ist. Soweit sich bisher übersehen lasst, ist ein Genauig-
keitsverlust gegenüber den 18 X18 cm - Aufnahmen kaum feststell-
bar. Da Aufnahmen im Format 23x23 cm wegen der grosseren
Modellflachen einen deutlichen wirtschaftlichen Gewinn bringen,
wird sich m.E. das Format 23x23 cm in Zukunft mehr und mehr
durchsetzen. Die Bildflüge werden selbstverstandlich so geplant
und durchgeführt, dass die Modellgrenzen möglichst günstig zu den
Kartenblattgrenzen liegen. Diesem Ziel dienen eine schnelle Bild-
folge und damit grosse Langsüberdeckungen der Einzelbilder.
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