244 3- Identifizierung Örtliche Feldvergleiche werden in der Mehrzahl der Bundeslander nicht durchgeführt. Man begnügt sich vielmehr meist damit, die signalisierten Punkte in den Luftbildern nach der Versteinungs- karte zu identifizieren, weil durch die Regelmassigkeiten der Absteckung nach dem Richtpunktverfahren eiri ausreichender Schutz gegen Identifizierungsfehler gegeben ist. Abweichend von dieser Auffassung verfahren Bayern und Niedersachsen. Ich be- schranke mich auf die Darstellung der mir gelaufigeren Methode in Niedersachsen. Hier stellt man genahert entzerrte Luftbildver- grösserungen i2 000 als Identifizierungskrokis her und kenn- zeichnet auf ihnen nach stereoskopischer Durchmusterung die Pass- punkte mit ihren Nummern, die signalisierten Punkte und alle die- j enigen topographischen Gegebenheiten, die am Gerat ausgewertet werden sollen. Zweifelsfragen, die bei der hauslichen Identifizierung bleiben, werden durch örtlichen Feldvergleich geklart, wobei auch Punkte, die mit Sicherheit in den Luftbildern ausgefallen sind, terrestrisch im Anschluss an photogrammetrisch bestimmte Nach- barpunkte eingemessen werden. 4. Passpunktbestimmung Die Passpunkte werden, ausser in Bayern, durchweg terrestrisch bestimmt, und zwar der Lage nach überwiegend trigonometrisch und daneben durch Feinpolygonzüge und der Höhe nach durch geometrisches Nivehement mit automatischen Nivellieren oder durch trigonometrische Höhenmessung. Das vorhandene Lagefestpunkt- feld hat in Deutschland eine Dichte von einem trigonometrischen Punkt auf 1 bis 3 km2. Im Anschluss an diese gegebenen Fest- punkte werden soviel Passpunkte festgelegt, das fiir jedes Modell mindestens 4 in den Modellecken liegende Passpunkte zur Ver- fiigung stehen. Die Passpunkte werden aus den signalisierten Punk- ten derart ausgewahlt, dass sie zugleich für die Nachbarmodelle verwendet werden können. Innerhalb des Verfahrensgebietes dient also ein und derselbe Passpunkt in der Regel zugleich für die Ein- passing von 4 Nachbarmodellen. In Bayern werden als bisher einzigem Land der Bundesrepublik die Passpunkte der Lage nach haufig auch photogrammetrisch be stimmt. Die Höhen der Passpunkte werden aber auch hier stets terrestrisch ermittelt. Das Lagefestpunktfeld soli nach den ,,Baye- rischen Richtlinien für die Anwendung der Luftbildmessung" rechtzeitig vor dem Befliegungstermin vom Bayerischen Landes- vermessungsamt terrestrisch auf einen Punktabstand von 1 Punkt je km2 verdichtet werden. Für die weitere photogrammetrische Passpunktverdichtung werden dann vor der eigentlichen Modell- auswertung kurze Triangulationsstreifen nach der Methode des Folgebildanschlusses aufgebaut und die durch Koordinatenüber- tragung verbundenen Modellreihen durch Helmert-Transformatio-

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1961 | | pagina 54