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3- Identifizierung
Örtliche Feldvergleiche werden in der Mehrzahl der Bundeslander
nicht durchgeführt. Man begnügt sich vielmehr meist damit, die
signalisierten Punkte in den Luftbildern nach der Versteinungs-
karte zu identifizieren, weil durch die Regelmassigkeiten der
Absteckung nach dem Richtpunktverfahren eiri ausreichender
Schutz gegen Identifizierungsfehler gegeben ist. Abweichend von
dieser Auffassung verfahren Bayern und Niedersachsen. Ich be-
schranke mich auf die Darstellung der mir gelaufigeren Methode in
Niedersachsen. Hier stellt man genahert entzerrte Luftbildver-
grösserungen i2 000 als Identifizierungskrokis her und kenn-
zeichnet auf ihnen nach stereoskopischer Durchmusterung die Pass-
punkte mit ihren Nummern, die signalisierten Punkte und alle die-
j enigen topographischen Gegebenheiten, die am Gerat ausgewertet
werden sollen. Zweifelsfragen, die bei der hauslichen Identifizierung
bleiben, werden durch örtlichen Feldvergleich geklart, wobei auch
Punkte, die mit Sicherheit in den Luftbildern ausgefallen sind,
terrestrisch im Anschluss an photogrammetrisch bestimmte Nach-
barpunkte eingemessen werden.
4. Passpunktbestimmung
Die Passpunkte werden, ausser in Bayern, durchweg terrestrisch
bestimmt, und zwar der Lage nach überwiegend trigonometrisch
und daneben durch Feinpolygonzüge und der Höhe nach durch
geometrisches Nivehement mit automatischen Nivellieren oder durch
trigonometrische Höhenmessung. Das vorhandene Lagefestpunkt-
feld hat in Deutschland eine Dichte von einem trigonometrischen
Punkt auf 1 bis 3 km2. Im Anschluss an diese gegebenen Fest-
punkte werden soviel Passpunkte festgelegt, das fiir jedes Modell
mindestens 4 in den Modellecken liegende Passpunkte zur Ver-
fiigung stehen. Die Passpunkte werden aus den signalisierten Punk-
ten derart ausgewahlt, dass sie zugleich für die Nachbarmodelle
verwendet werden können. Innerhalb des Verfahrensgebietes dient
also ein und derselbe Passpunkt in der Regel zugleich für die Ein-
passing von 4 Nachbarmodellen.
In Bayern werden als bisher einzigem Land der Bundesrepublik
die Passpunkte der Lage nach haufig auch photogrammetrisch be
stimmt. Die Höhen der Passpunkte werden aber auch hier stets
terrestrisch ermittelt. Das Lagefestpunktfeld soli nach den ,,Baye-
rischen Richtlinien für die Anwendung der Luftbildmessung"
rechtzeitig vor dem Befliegungstermin vom Bayerischen Landes-
vermessungsamt terrestrisch auf einen Punktabstand von 1 Punkt
je km2 verdichtet werden. Für die weitere photogrammetrische
Passpunktverdichtung werden dann vor der eigentlichen Modell-
auswertung kurze Triangulationsstreifen nach der Methode des
Folgebildanschlusses aufgebaut und die durch Koordinatenüber-
tragung verbundenen Modellreihen durch Helmert-Transformatio-