315
dass die eigentliche Drahtmessung auch auf einem gestreckten
Polygonzug ausgeführt werden kann.
Der Ausbau der Basis erfolgt mit trigonometrischen Hochbauten
oder Steinpfeilern über den durch unterirdische Festlegungen gut
versicherten Endpunkten. Auch für die Zwischenpunkte Brech-
punkte des Basispolygons und Zwischenpunkte für die Tages-
abschnitte der Drahtmessung sind unterirdische Festlegungen
einzubringen. Als Trager der Jaderinzapfen können entweder
kleine Stative oder in den Boden eingerammte Holzpflöcke von
2 m Lange, mit 0,7 m über Boden, verwendet werden. Bei grossen
Höhenunterschieden ist es zweckmassig, langere abgestützte
Holzpfahle für die Jaderinzapfen einzurammen und für die Be-
obachter isolierte Podeste mit Gelander und Leitern zu bauen.
Für die Uberwindung besonders steiler Strecken hat sich die Anlage
von etwa horizontal gelegenen und gut messbaren Hilfsbasen mit
Übertragungsdreieck bewahrt. Es ist überhaupt das wichtigste
Erfordernis, sowohl durch die Auswahl des Gelandes, als auch
durch den Ausbau die bestmöglichen Messbedingungen zu schaffen.
Zur Ausrüstung für eine Basismessung gehören:
mehrere 24m-Invardrahte mit mm-Endskalen ((f) 1,65 mm)
gute Aufwickeltrommeln oder -Kreuze, in denen die Drahte
möglichst freiliegend ohne Spannung aufbewahrt, transportiert
und leicht und gefahrlos auf- und abgewickelt werden können
10 kg-Spanngewichte, die auf i 1 gr geeicht sind, mit Spann-
bandern
gute Spannböcke, für die sich die Witramsche Art mit frei
beweglichen Rollen besonders bewahrt hat; in die Rollen sind
sehr gute Kugellager einzubauen, damit die Rollenreibung gering
ist. Die nach Gebauer benannten Spannböcke des früheren Reichs-
amts für Landesaufnahme, die mit den verwendeten Schneiden-
hebeln frei von der störenden Rollenreibung sind, wurden in den
letzten Jahren nicht eingesetzt, weil die Vorbereitung und die Durch-
führung der Messung grosseren Aufwand erfordert. Jedoch ist i960
ein Rollenbock mit Schneidenhebel zur Bestimmung der tatsach-
lichen Spanngewichte verwendet worden.
Wei ter gehören zur Ausrüstung
geeignete Thermometer und Gerate für die Bestimmung der Luft-
und der Drahttemperatur, der Windstarke und -richtung, Feld-
stühle u.a.m.
Das in den letzten Jahren für die Bestimmung der Drahttempera
tur entwickelte elektrische Widerstandsmessgerat wurde bei den
Basismessungen 1958 und 1959 zwar auf einer Temperaturstation
an einem Reservedraht, nicht aber bei der eigentlichen Draht
messung eingesetzt.
Allgemein hat sich als Messverfahren die vollstandige Hin- und
Rückmessung mit jedem Invardraht bewahrt. Dabei wird der Ein-
satz von 5 Trupps mit je zwei Messdrahten und je einem Reserve
draht für zweckmassig gehalten. Die Invardrahte sollen, ausser