3ï6 nach ihrem konstanten Verhalten in den letzten Jahren, paarweise so ausgesucht werden, dass die Summe der Ausdehnungskoeffi- zienten der gleichzeitig eingesetzten Drahte möglichst Null ist. Der nur bei Störungen an den Messdrahten zu verwendende Reserve- draht wird zweckmassig mit kleinem Ausdehnungskoeffizienten ausgewahlt. Der Trupp besteht aus zwei Beobachtern, zwei Spannbock- tragern, einem Feldbuchführer und möglichst einem Auswerter. Die Beobachter können so ausgesucht werden, dass paarweise ihre Dezimetergleichung möglichst klein ist, jedoch wird der vor- handene Einfluss durch Beobachterwechsel in der Mitte jeder Teil- strecke eliminiert. Von der guten Ausbildung der Spannbocktrager und ihrem jederzeit leichten Anlegen der Skalen an die Zapten sowie dem Sauberhalten der Gewichte hangt das Gelingen der Messung ganz wesentlich ab. Bei der Messung haben die beiden Beobachter je 5 Skalenab- lesungen gleichzeitig mit Skalenverschiebungen vor und zurück vorzunehmen. Der Feldbuchführer bildet die Differenzen und lasst bei einer Streuung 0,3 mm eine 6. Ablesung machen. 1.2. Eignung der Invardrahte Die Nickelstahllegierung „Invar" ist seit den grundlegenden Untersuchungen von Guillaume sowohl bekannt wegen ihres kleinen Ausdehnungskoeffizienten, als auch wegen ihrer besonderen metallischen Eigenschaften. Obwohl die Drahte einer besonderen thermischen und mechanischen Behandlungdem künstlichen Altern vor ihrer Lieferung unterzogen werden, sind sie dennoch vor und wahrend der Basismessungen vor mechanischen und ther mischen Schocks zu bewahren, weil diese sprunghafte Zustands- anderungen und damit verbundene Langenanderungen hervor- rufen. Es ist daher notwendig, die Invardrahte vorsichtig zu transportieren und sie vor Stössen, Stürzen und plötzlichen Span- nungsanderungen zu schützen. Wahrend der Messungen im Gelande, aber auch wahrend der Aufbewahrungszeit im Laboratorium, müssen sie auch vor plötzlichen Temperaturanderungen geschützt, also bei möglichst gleichmassigen Temperaturen aufbewahr.t werden. Aus den Untersuchungen der letzten Jahre, und besonders bei dem Vergleich ihrer Ergebnisse mit denen früherer Arbeiten, hat sich ergeben, dass die Ausdehnungskoeffizienten veranderlich sind. Es ist daher erforderlich, die Ausdehnungskoeffizienten der Invar drahte in jedem Jahr einer Basismessung bestimmen zu lassen. Diese Bestimmung sollte früh genug vor den Messungen erfolgen, damit einmal für die Ermittlung der Temperatur-Korrektionen zuverlassige Ausdehnungskoeffizienten zur Verfügung stehen und zum anderen damit die evtl. durch die Erwarmung und Abkühlung hervorgerufenen Langenanderungen ganz abgeklungen sind.

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1961 | | pagina 6