Dr. Dr. E. LANG Die Automatisierung der iechnischen Arbeiten der Flurbereinigung in Hessen unter besonderer Berticksichtigung des selbstregistrierenden Code-Theodoliten1 Es geziemt sich wohl, dass ich mich zuerst recht herzlichst be- danke fiir die Möglichkeit, vor Ihnen meine Gedanken iiber die Automatisierung der technischen Arbeiten in der Flurbereinigung vorzutragen. Ich möchte den Weg aufzeigen, den eine Behörde eingeschlagen hat, um den Forderungen der Öfïentlichkeit gerecht zu werden. Irgendwelche theoretische Überlegungen gehören nicht zu meiner Aufgabenstellung. Wahrend bis 1939 die Flurbereinigung in Deutschland kein grösseres allgemeines Interesse fand, anderte sich dies nach 1950 grundsatzlich. Der bauerliche Familienbetrieb, um den sich bisher der Staat nur wenig und die akademischen Landwirte kaum ge- kümmert hatten, wurde der Zentralpunkt aller Überlegungen. Und die Untersuchungen ergaben, dass tiefgreifende Massnahmen durchgeführt werden mussten, um den Familienbetrieb in die Lage zu versetzen, seine so bedeutende volkswirtschaftliche Aufgabe erledigen zu können. Man erkannte sehr schnell, dass die Zentral- massnahme für die Sanierung der Familienbetriebe die Flurberei nigung ist. Es wurde etwa 1956 ein 10 Jahresprogramm aufgestellt. Hiernach waren für Hessen, dessen landwirtschaftliche Nutzflache bei einer Million ha liegt, noch 200 000 ha in der Erstbereinigung durch- zuführen. Aber es zeigte sich weiterhin, dass auch Gemarkungen mit etwa 200 000 ha, die vor 40, 50, 100 Jahren erstmalig bear- beitet worden waren, heute wieder dringend der Flurbereinigung bedürfen, zumal sich gerade zur Zeit in Hessen der Ubergang von einer landwirtschaftlichen Zielsetzung zu einer globalen Neu- ordnung des landlichen Raumes stark abzeichnet. Hieraus ergab sich eine notwendige Jahresleistung von 40000 ha; 1955 lag aber die Flurbereinigungsflache nur bei 19 000 habei einem Personal- bestand von 750 Köpfen entsprach diese Leistung durchaus dem Bundesdurchschnitt. Da eine Personalverstarkung nicht möglich war und ist, um diese Leistungsanhebung von mehr als 100% zu erreichen, musste der Weg allein über eine radikale Anderung der Verfahrensmethoden gegangen werden. Es war der Verwaltung so ohne eine Personal- vermehrung möglich, schon 1958 die 40 000 ha Grenze zu über- schreiten und diese Flache auch bis heute zu halten. In den Jahren nach 1956 wurden fast alle Verfahrensabschnitte neu geordnet. Es liegt aber ausserhalb meines Themas, dies naher Regierungsvermessungsdirektor, Wiesbaden 9 Vortrag auf der Tagung des Hagen-Systems, Rotterdam, am 16-5-1963.

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Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1963 | | pagina 56