192 eine volltransistorisierte Z 23 mit einem Anelex-Schnelldrucker, acht Fernschreiber, die der Anfertigung der Lochstreifen dienen, und das automatische Kartiergerat, das aus dem Kartiertisch und dem EK 3 der Fa. Wild sowie der elektronischen Steuerung der Fa. Zuse, die Z 60, besteht. Dieser Maschinenpark reicht aus, um in der normalen Dienstzeit, also in einer fünf Tage-Woche ohne Überstunden, die anfallenden Arbeiten zu erledigen. Für Wartungen, Störungen, Probelaufe usw. sind nach den Wartungsbüchern im Schnitt 10-12% der Arbeitszeit erforderlich, so dass die effektive Arbeitszeit mit fast 90% wohl eine günstige Ausnutzung der Gerat e garantiert. Hiermit seien die mehr allgemeinen Erörterungen abgeschlossen, und um einen umfassenden Überblick über die Automatisierung der technischen Arbeiten zu vermitteln, möchte ich den chronolo- gischen Ablauf dieser Arbeiten in einer Flurbereinigung schildern. Zuerst ist das Wege- und Gewassemetz zu entwerfen, wobei in dem Hügelland „Hessen" zweifelsohne der Schwerpunkt auf dem Wegenetz liegt; beim Gewassernetz ist vorwiegend darauf zu achten, dass möglichst die Erosion verhütet wird. Da eine geeignete Höhendarstellung in der Regel fehlt, werden samtliche Gebiete in einem Bildmassstab 1 10 000 bef logen. Die Auswertung erfolgt im Massstab 1 2000, der im übrigen ausser in den bebauten Gebieten in alien Karten angewandt wild. Die Höhenplane, in denen die alten Flurstücke eingedruckt sind, sind eine vorziigliche Planungsunterlage. Das Wege- und Grabennetz kann so hauslich weitgehend entworfen werden. In diesem Zusam- menhange mag darauf hingewiesen werden, dass auch die Lage der Obstbaume fotogrammetrisch ausgemessen wird; der mittlere Fehler liegt bei 6° cm. Nach der Prüfung des Wege- und Gewassernetzes durch das Landeskulturamt erfolgt seine Dbertragung in das Gelande. Hier haben sich zwei Methoden hergebildet. In der Ebene wird nach Sollmassnahmen abgesteckt, also die Wege und Graben erhalten eine genaue Breite. Die Masse für die Absteckung wurde bisher aus Tabellen, und zwar Ordinate und Abszisse entnommen. In Zukunft erhalten wir diese Masse aber über die Verwendung einer Absteckscheibe sofort polar. Dieses Verfahren wird als das Richtpunktverfahren bezeichnet, weil die entsprechenden Wegeseiten alle auf einen Punkt, der in der Regel ein Polygonpunkt ist, zusammenlaufen. Bei der Absteckung werden die Sollmasse sofort in ein Beobachtungsbuch eingetragen. Im Hügelland erfolgt zuerst der Ausbau der Wege und Graben, und zwar wird die Achse des Bauwerks aus dem Luftbild entnom men. Ohne jede weitere Erdmassenberechnung werden die Wege usw. mit Planierraupen geschoben. Dann erfolgt die Vermarkung, ohne auf Sollmasse zu achten; auch die Polygonpunkte werden unter Beachtung einer guten geodatischen Lage und eines sicheren Standes ohne jede Reglemetrie vermarkt.

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1963 | | pagina 58