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eine volltransistorisierte Z 23 mit einem Anelex-Schnelldrucker,
acht Fernschreiber, die der Anfertigung der Lochstreifen dienen,
und das automatische Kartiergerat, das aus dem Kartiertisch und
dem EK 3 der Fa. Wild sowie der elektronischen Steuerung der
Fa. Zuse, die Z 60, besteht.
Dieser Maschinenpark reicht aus, um in der normalen Dienstzeit,
also in einer fünf Tage-Woche ohne Überstunden, die anfallenden
Arbeiten zu erledigen. Für Wartungen, Störungen, Probelaufe usw.
sind nach den Wartungsbüchern im Schnitt 10-12% der Arbeitszeit
erforderlich, so dass die effektive Arbeitszeit mit fast 90% wohl
eine günstige Ausnutzung der Gerat e garantiert.
Hiermit seien die mehr allgemeinen Erörterungen abgeschlossen,
und um einen umfassenden Überblick über die Automatisierung
der technischen Arbeiten zu vermitteln, möchte ich den chronolo-
gischen Ablauf dieser Arbeiten in einer Flurbereinigung schildern.
Zuerst ist das Wege- und Gewassemetz zu entwerfen, wobei in
dem Hügelland „Hessen" zweifelsohne der Schwerpunkt auf dem
Wegenetz liegt; beim Gewassernetz ist vorwiegend darauf zu achten,
dass möglichst die Erosion verhütet wird.
Da eine geeignete Höhendarstellung in der Regel fehlt, werden
samtliche Gebiete in einem Bildmassstab 1 10 000 bef logen. Die
Auswertung erfolgt im Massstab 1 2000, der im übrigen ausser in
den bebauten Gebieten in alien Karten angewandt wild. Die
Höhenplane, in denen die alten Flurstücke eingedruckt sind, sind
eine vorziigliche Planungsunterlage. Das Wege- und Grabennetz
kann so hauslich weitgehend entworfen werden. In diesem Zusam-
menhange mag darauf hingewiesen werden, dass auch die Lage der
Obstbaume fotogrammetrisch ausgemessen wird; der mittlere
Fehler liegt bei 6° cm.
Nach der Prüfung des Wege- und Gewassernetzes durch das
Landeskulturamt erfolgt seine Dbertragung in das Gelande. Hier
haben sich zwei Methoden hergebildet.
In der Ebene wird nach Sollmassnahmen abgesteckt, also die
Wege und Graben erhalten eine genaue Breite. Die Masse für die
Absteckung wurde bisher aus Tabellen, und zwar Ordinate und
Abszisse entnommen. In Zukunft erhalten wir diese Masse aber
über die Verwendung einer Absteckscheibe sofort polar. Dieses
Verfahren wird als das Richtpunktverfahren bezeichnet, weil die
entsprechenden Wegeseiten alle auf einen Punkt, der in der Regel
ein Polygonpunkt ist, zusammenlaufen. Bei der Absteckung werden
die Sollmasse sofort in ein Beobachtungsbuch eingetragen.
Im Hügelland erfolgt zuerst der Ausbau der Wege und Graben,
und zwar wird die Achse des Bauwerks aus dem Luftbild entnom
men. Ohne jede weitere Erdmassenberechnung werden die Wege
usw. mit Planierraupen geschoben. Dann erfolgt die Vermarkung,
ohne auf Sollmasse zu achten; auch die Polygonpunkte werden
unter Beachtung einer guten geodatischen Lage und eines sicheren
Standes ohne jede Reglemetrie vermarkt.