193 Erwahnenswert ist vielleicht noch, dass wir in letzter Zeit an- stelle einer Grenzmarke aus Natur- oder Kunststein eine Grenz- marke aus Kunststoff mit einem Eisenkern verwenden. Diese Grenzmarke wird in den Boden eingeschraubt und hat einen absolut festen Stand. Die Tagesleistung von zwei Mann liegt bei 300 Kunst- stoffmarken; früher betrug sie 20-25 Stück. Bei jahrlich bis 400 000 Grenzpunkte eine sehr beachtliche Einsparung. Bei beiden Methoden der Absteckung wird ein Neumessungsriss geführt, der aber im Gegensatz zur bisherigen Übung keine Masse, sondern nur die Situation und die Punktnumerierung enthalt. Die Numerierung der Punkte erfolgt mit der Absteckung und geschieht nach Leit- und Folgepunkte. Leitpunkte sind die Dreiecks- und Polygonpunkte. Folgepunkte sind die übrigen Vermessungspunkte insbesondere die Grenzpunkte. Die Nummer eines Folgepunktes setzt sich aus zwei Teilen zusammen, und zwar aus der Nummer des dazugehörigen Leitpunktes und aus der Folgenummer. Hessen kennt somit die durchlaufende Numerierung aller Punkte, wie sie z.B. in Österreich üblich ist, nicht. Nach der Absteckung der Wege- und Gewasser hat die geoda- tische Fixierung der Punkte zu erfolgen; hierbei muss ich noch erwahnen, dass die Neueinteilung nicht auf den alten Kataster- karten sondern auf den neuen von der Flurbereinigungsbehörde erstellten Karten vorgenommen wird. Wahrend vor dem Kriege naturgemass die terrestrische Ver- messung das einzige Verfahren war, ist nach dem Kriege die Photo- grammetrie in einzelnen Bundeslandern stark in den Fordergrund getreten. Diesen Weg ist Hessen nun nicht gegangen, vielmehr haben wir uns um eine Modernisierung der terrestrischen Auf- nahmemethoden und deren weiteren hauslichen Bearbeitung bemiiht. Vielleicht wird dieses Thema nochmals in der Diskussion berührt werden. Seit 1957 werden die Wege- und Gewasser polar mit den bekann- ten Reduktionstachymetern aufgemessen. In der Ebene beschrankt sich diese Aufnahme auf die Messung des Polygonnetzes, da die Festlegungselemente für die Grenzpunkte des Wege- und Gewassei- netzes schon bei der Absteckung gewonnen und in die Beobachtungs- bücher übernommen worden sind. Im Hügellande, wo der Vor- wegausbau der Wege und Graben angewandt wird, werden ausser dem Polygonnetz auch die Grenzpunkte polar aufgemessen. Die Messungsergebnisse werden in Beobachtungsbüchern, und zwar getrennt nach Polygon- und Grenzpunkten, eingetragen. Diese Unterlagen schicken die Amter an das Rechenzentrum. Hier können die Unterlagen für eine Gemarkung in mehreren Abschnitten abgegeben werden, wodurch eine Fliessarbeit möglich ist, die sich als sehr förderlich herausgestellt hat. Aufgrund dieser Beobachtungen werden von den Vermessungstechnikern des Rechenzentrums die Lochstreifen angefertigt und zwar zur Zeit noch getrennt nach Polygonpunkten und Grenzpunkten. Ein Vermes-

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1963 | | pagina 59