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sungstechniker locht taglich die Angaben für 250 Polygonpunkte
oder für 500 Grenzpunkte, wobei die Lochung für die Grenzpunkte
auch von angelernten Kraften durchgeführt werden kann.
Die Berechnung der Koordinaten erfolgt nunmehr auf den
digitalen Rechengeraten, und zwar auf der Z 22die Verteilung der
Winkel- und Streckenfehler und die Ermittlung der Langen- und
Querfehler usw. für die Polygonzüge geschieht ebenfalls auto
matisch. Die Tagesleistung der Z 22 liegt zwischen 250-300 Polygon-
punkten bzw. 900-1000 Grenzpunkten.
Die Ergebnisse erhalten wir im Klartext in einem Formular, in
dem auch die Ausgangswerte enthalten sind. Gleichzeitig erhalten
wir Lochstreifen, die lediglich die Punktnummer und die Koor
dinaten nachweisen; auf diese Lochstreifen baut sich die auto
matische Kartierung, die Flachenberechnung und die spater für die
Katasterverwaltung aufzustellende Koordinatenkartei auf.
Aus den Lochstreifen für samtliche Punkte des Flurbereinigungs-
gebietes werden über Sortiervorgange auf der Z 22 die Flurloch-
streifen erhalten; diese Lochstreifen enthalten die Bezifferung und
die Koordinaten aller Punkte einer Flur, die im MaBstab 1 2000
rund 80 ha umfasst. Zu erganzen ist noch, dass wir in der Flurberei-
nigung mit Inselkarten arbeiten; die Katasterverwaltung montiert
spater aus diesen Inselkarten Rahmenkarten.
Mit Hilfe dieser Flurlochstreifen geschieht nun die automatische
Kartierung der Flurkarten. Das hierzu benutzte Gerat ist schon, wie
angedeutet, eine Gemeinschaftsarbeit der Firmen Wild und Zuse.
Es war wohl das erste Gerat überhaupt, das mit einer Genauigkeit
von i 0,02 mm den Anforderungen des Katasters voll genügt.
Das Gerat, das auf eine Anregung der Hessischen Landeskultur-
verwaltung zurückgeht, wurde Herbst 1959 geliefert und steht seit
Frühjahr i960 vol! im Einsatz. Bis heute hat es mehr als 1200
Flurkarten mit insgesamt mehr als 1 Million Punkte kartiert. Die
Arbeitszeit für eine Flur mit 750 Punkten dauert 2-|- Stunden.
Irgendwelche Beanstandungen von den Amtern sind nicht erhoben
worden.
Dieses Gerat sticht lediglich die Punkte und umgibt den Stich
mit einem Kreis; demgegenüber zieht der Graphomat der Fa.
Zuse, die Z 64, auch aus und beschriftet.
Die so kartierte Flurkarte geht auf die Amter und wird dort
unter gleichzeitiger Prüfung ausgezogen und beschriftet.
Dann erfolgt die Flachenberechnung der ganzen Flur, der Blöcke
und der Gewasser aus Koordinaten. Hierzu fertigen die Amter auf
den Fernschreibern, die zu den spater noch zu besprechenden
elektronischen Planimetern gehören, die Befehlslochstreifen an.
Diese Befehlslochstreifen enthalten in der richtigen Reihenfolge die
Nummern der Punkte für die einzelnen Flachen der Flur. Die
Zeit zur Erstellung dieser Streifen für eine Flur mit 750 Punkten
die Grosse ist hierbei ja sekundar übersteigt in keinem Falle
einen Tag. Im Rechenzentrum erfolgt mit der Z 23 die Flachen-