ordentlich gross ist, und man bei der Festkommadarstellung stets eine grosse Stellenzahl mit dem entsprechenden Speicherraum berücksichtigen müsste. Für die Zahlendarstellung im Gleitkomma- prinzip gibt es nun Rechenanlagen, die eine sogen. „vollausgebaute Gleitkommaarithmetik" besitzen, wahrend andere Rechenanlagen diese Zahlendarstellung über ein Programm entwickeln. Wahrend die ersten amerikanischen Anlagen nach dem Fest- kommaprinzip arbeiteten, hatte mein erstes funktionsfahiges Gerat, die Z 3, bereits eine vollausgebaute Gleitkommaarithmetik. Bei der Übertragung auf die Elektronik erfordert j edoch diese vollaus gebaute Gleitkommaarithmetik einen sehr hohen technischen Auf- wand, der nur noch bei grossen und teuren Rechenanlagen zu finden ist. Die meisten der kleineren Rechenanlagen zerlegen die Gleitkommaprozedur in Einzelschritte und fiihren diese über ein Programm aus. Ich möchte nun noch einiges über die konstruktiven Dinge sagen. Ich erwahnte bereits ,dass die ersten Gerate nach elektromecha- nischen Prinzipien arbeiteten, es folgten dann aber sehr bald die tragheitsfreien Bauelemente der Elektrotechnik. Das war zunachst die Verstarkerröhre, die man einsetzte, und die zunachst ahnlich wie ein Relais in schaltlogischer Weise benutzt wurde. Es zeigte sich aber, dass sich die Röhre nicht so elegant nach dem Aussagen- kalkül schalten konnte wie vorher das Relais, und die eigentliche Logik wurde dann mit Dioden, mit Gleichrichtern, ausgeführt. Auf die Röhrenentwicklung folgte die Transistorentwicklung, und heute hat sich der Transistor voll durchgesetzt. Alle Rechen anlagen, die heute neu auf dem Markt erscheinen, sind in Transistor- technik ausgeführt. Man spricht zwar heute schon wieder von neuen Bauelementen, von Kryotrons usw., die an verschiedenen Stellen in Entwicklung sind. Aber wann und ob der Transistor durch neue Bauelemente abgelöst wird, ist heute noch nicht zu sagen, er wird aber noch auf Jahre hinaus sein Feld behaupten. Man muss abwarten, welche der sehr interessanten Neuentwicklungen sich auf weitere Sicht durchsetzen werden. Sehr wichtig ist nun die Frage der Speichertechnik. Man kann natürlich mit den logischen Elementen selbst, d.h. mit Relais, mit Röhren oder Transistoren Elemente aufbauen, die einen Ja-Nein- Wert speichern können, und man brauchte im Prinzip keine neuen Elemente mehr zu entwickeln, aber das ware eine ausserordentlich kostspielige Lösung. Die ersten Rechenanlagen wurden mit diesen bereits bekannten Elementen gebaut. So hatte die bereits erwahnte Z 3 einen Speicher von mehreren iooo Relais. Jede einzelne Dezi- malziffer wurde durch ein Relais gespeichert, und es wurde sehr intensiv an der Aufgabe gearbeitet, hierfür besondere Prinzipien zu entwickeln. Aus der Fülle der verschiedenen Entwicklungen hat sich das Prinzip der Magnetspeicherung am weitesten durchgesetzt. Es gibt hierfür verschiedene Formen, Die eine ist die Form der Trom- 213

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1963 | | pagina 79