dass die Kosten für eine einzelne Multiplikation bei einer Gross- rechenanlage geringer sind, weil sie durch ihre hohe Geschwindig- keit in einer Zeiteinheit sehr viel leisten und trotz des hohen Preises immer noch ein sehr günstiger Preis für eine Einzelrechenoperation erzielt werden kann. Dafür ergibt sich aber für die kleineren Rechen- anlagen ein besserer Wirtschaftlichkeitsfaktor, wenn die Anzahl der Rechenoperationen nicht so gross ist und die Grenzen der Leistungsfahigkeit vielmehr durch die Geschwindigkeit der Ein- und Ausgabegerate gegeben ist; oder wenn man eine Programm- organisation anwenden muss, bei der man wahrend des Rechen- vorganges in den Programmablauf eingreifen will. Dann ist die Kleinrechenanlage wirtschaftlicher, auch wenn im Prinzip die Einzeloperation teurer ist. Ich möchte einen Vergleich bringen: Es ist leicht nachzuweisen, dass die staatlichen Eisenbahn- unternehmen eines Landes ohne weiteres im Stande sind, samtliche Beförderungen von Personen durchzuführen und dies gleichzeitig auch den billigsten Weg darstellt. Trotzdem sind aber unsere Strassen voll mit Privatwagen, obwohl jedermann weiss, dass die mit dem Privatwagen gefahrenen Kilometer teurer sind als die Eisenbahnkilometer. Aber die Tatsache, dass der Wagen stets griffbereit zur Verfügung steht, genügt, um den höheren Kilometer- preis zu rechtfertigen. Ahnlich liegen die Verhaltnisse bei den Rechenanlagen. In jedem Fall muss man sich überlegen, welche Grössenordnung die zweck- massigste ist. Soli man also zentralisieren oder dezentralisieren Bei der Zentralorganisation ist es im Allgemeinen erforderlich, den gesamten zu automatisierenden Betrieb umzustellen. Alle Aufgaben sollten mit grösster Sorgfalt und Umsicht geprüft werden; ob es also vernünftig ist, eine Reihe von Aufgaben, die bisher an getrennten Stellen durchgeführt worden sind, nun von einer Zentrale bearbeiten zu lassen. Man hat alle Konsequenzen organisatorischer und verwaltungsmassiger Art zu durchdenken, und es empfiehlt sich daher in vielen Fallen, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu machen, sondern für den Fall, dass man auf ein neues System der Automatisierung übergeht, möglichst am alten System anzuknüpfen und erst spater nach ausreichender Erfahrung zu höheren Formen der Automation überzugehen. Das ist z.B. auch einer der Grande, warum sich unsere kleinere Rechenanlage Z n im Vermessungswesen so gut bewahrt hat. Wir haben diese Maschine vor über 6 Jahren herausgebracht, und ob wohl sie vom heutigen Stand der Technik aus gesehen, einen veral- teten Typ darstellt, ist sie noch an den meisten Stellen im prakti- schen Einsatz. Sie war deshalb so beliebt, weil sie sich ohne Schwie- rigkeiten in den traditionellen Organisationsablauf einpasste, ohne dass wesentliche Umstellungen erforderlich wurden. An einigen Stellen ging man dann spater zu elektronischen Rechenanlagen, 217

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1963 | | pagina 83