2l8 etwa der Z 22, über; derÜbergang geschah aber stets in organischer Entwicklung. Das günstigste Prinzip ist meiner Meinung nach, dass man ein oder auch mehrere möglichst grosse Rechenanlagen an zentralen Stellen einsetzt, wo sie in der Lage sind, die schwierigeren und grosseren Probleme zu lösen; dass man daneben aber eine Reihe von kleinen oder mittelgrossen Anlagen an den Ausseninstitutionen einsetzt, wo die taglichen kleineren Probleme gelost werden. In der Geodasie z.B. kennt man das Problem der Ausgleichung grosser Triangulations- und Trilaterationsnetze, die zur Auflösung von Gleichungssystemen mit 500 bis 1000 Unbekannten führen können. Als wir seinerzeit mit dem praktischen Einsatz von Rechen anlagen begannen, wurde uns in Diskussionen mit Vermessungs- fachleuten immer dieses Problem als das eigentliche Kriterium fiir eine sinnvolle Einsatzmöglichkeit einer Rechenanlage auf dem Gebiet zu bedenken gegeben. Nun, es ist richtig, dass derartige Probleme vorliegen und zweckmassig von Rechenanlagen gelost werden sollten, aber sie treten nur selten und an so wenigen Stellen auf, dass die taglich anfallenden und zu bewaltigenden in grossen Mengen auftretenden kleinen Probleme über die Zweckmassigkeit letzten Endes entscheidend waren. Denn es ware unwirtschaftlich, wollte man nun jede Maschine an einer Vermessungsdienststelle so gross ausbauen, dass sie gelegentlich auch einmal 700 Gleichun- gen mit 700 Unbekannten lösen könnte. Stattdessen sollte man in einem solchen Falle diese Aufgabe an eine zentrale Stelle weiter- geben. Kommen wir nun auf die spezifischen Probleme des Vermessungs- wesens zu sprechen, möchte ich zunachst auf den Unterschied zwischen den sogen. „wissenschaftlichen" und den „datenverar- beitenden" Maschinen eingehen. Ursprünglich waren die programmgesteuerten Rechenanlagen von Wissenschaftlern für wissenschaftliche Aufgaben entwickelt worden. Man hat zunachst nicht die Möglichkeiten berücksichtigt oder sogar übersehen, die Verwaltungsarbeit einer Behörde oder das Lohnabrechnungs-, Bestell- und Rechnungswesen etc. eines Betriebes mit diesen Maschinen auszuführen. Auf diesem Gebiet war schon seit langerer Zeit mit grossem Erfolg die Lochkarten- technik im Einsatz und man erkannte hier bald die enormen Möglichkeiten, die durch die wissenschaftlichen Anlagen gegeben waren, und dass man vor allem durch die logischen Operationen eine Fülle von Aufgaben diesen Maschinen übertragen konnte. Es zeigten sich hier nun aber bald die Grenzen der wissenschaft lichen Maschinen. Die Kaufleute haben in erster Linie umfangreiche Datenmengen in die Maschinen einzugeben und in gleicher Menge als Lohnlisten, Materiallisten, Kontenauszüge u.a. wieder der Maschine zu entnehmen, wobei diese Datenmengen aber nur verhaltnismassig geringen und geringfügigen Rechenoperationen unterworfen wurden. So bahnte sich hier eine Entwicklung an, die

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1963 | | pagina 84