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etwa der Z 22, über; derÜbergang geschah aber stets in organischer
Entwicklung.
Das günstigste Prinzip ist meiner Meinung nach, dass man ein
oder auch mehrere möglichst grosse Rechenanlagen an zentralen
Stellen einsetzt, wo sie in der Lage sind, die schwierigeren und
grosseren Probleme zu lösen; dass man daneben aber eine Reihe
von kleinen oder mittelgrossen Anlagen an den Ausseninstitutionen
einsetzt, wo die taglichen kleineren Probleme gelost werden.
In der Geodasie z.B. kennt man das Problem der Ausgleichung
grosser Triangulations- und Trilaterationsnetze, die zur Auflösung
von Gleichungssystemen mit 500 bis 1000 Unbekannten führen
können. Als wir seinerzeit mit dem praktischen Einsatz von Rechen
anlagen begannen, wurde uns in Diskussionen mit Vermessungs-
fachleuten immer dieses Problem als das eigentliche Kriterium fiir
eine sinnvolle Einsatzmöglichkeit einer Rechenanlage auf dem
Gebiet zu bedenken gegeben. Nun, es ist richtig, dass derartige
Probleme vorliegen und zweckmassig von Rechenanlagen gelost
werden sollten, aber sie treten nur selten und an so wenigen Stellen
auf, dass die taglich anfallenden und zu bewaltigenden in grossen
Mengen auftretenden kleinen Probleme über die Zweckmassigkeit
letzten Endes entscheidend waren. Denn es ware unwirtschaftlich,
wollte man nun jede Maschine an einer Vermessungsdienststelle
so gross ausbauen, dass sie gelegentlich auch einmal 700 Gleichun-
gen mit 700 Unbekannten lösen könnte. Stattdessen sollte man in
einem solchen Falle diese Aufgabe an eine zentrale Stelle weiter-
geben.
Kommen wir nun auf die spezifischen Probleme des Vermessungs-
wesens zu sprechen, möchte ich zunachst auf den Unterschied
zwischen den sogen. „wissenschaftlichen" und den „datenverar-
beitenden" Maschinen eingehen.
Ursprünglich waren die programmgesteuerten Rechenanlagen
von Wissenschaftlern für wissenschaftliche Aufgaben entwickelt
worden. Man hat zunachst nicht die Möglichkeiten berücksichtigt
oder sogar übersehen, die Verwaltungsarbeit einer Behörde oder
das Lohnabrechnungs-, Bestell- und Rechnungswesen etc. eines
Betriebes mit diesen Maschinen auszuführen. Auf diesem Gebiet
war schon seit langerer Zeit mit grossem Erfolg die Lochkarten-
technik im Einsatz und man erkannte hier bald die enormen
Möglichkeiten, die durch die wissenschaftlichen Anlagen gegeben
waren, und dass man vor allem durch die logischen Operationen
eine Fülle von Aufgaben diesen Maschinen übertragen konnte.
Es zeigten sich hier nun aber bald die Grenzen der wissenschaft
lichen Maschinen. Die Kaufleute haben in erster Linie umfangreiche
Datenmengen in die Maschinen einzugeben und in gleicher Menge
als Lohnlisten, Materiallisten, Kontenauszüge u.a. wieder der
Maschine zu entnehmen, wobei diese Datenmengen aber nur
verhaltnismassig geringen und geringfügigen Rechenoperationen
unterworfen wurden. So bahnte sich hier eine Entwicklung an, die