i45 heutigen Stand unserer Kenntnis den Automaten gegenüber dem Menschen gesteckt sind. Dabei können die Leistungsgrenzen des Menschen für die uns interessierenden Funktionen als hinreichend bekannt nnd konstant angenommen werden. Der Mensch hat ja gröBenordnungsmaBig io5 Jahre Zeit gehabt, sich an seine zuerst natürliche und dann in schnell wachsendem MaBe immer künstlicher werdende Umwelt anzupassen. Die Grenzen der Automaten sind dagegen im quantitativen und qualitativen Sinne flieBend; unsere Aussagen können sich mit leidlicher Sicherheit nur auf die heute bekannten Leistungen beziehen. Wir werden billigerweise dem vergleichsweise „embryonalen" Entwicklungsstand der Auto maten einiges zugute halten müssen. Da wir in der Vermessungtechnik und in der Photogrammetrie das betreiben, was man heute als Datengewinnung und Daten- verarbeitung bezeichnet, so werden uns besonders Automaten aus dem Gebiet der nachrichtenverarbeitenden Systeme interessieren. Eine allgemein befriedigende, genaue Definition eines Auto maten ist heute schwer zu geben. Zweifellos muB der Begriffs- umfang weit fiber denj enigen des allgemeinen Sprachgebrauchs hinausgehen, der (It. Brockhaus) eine „selbsttatig arbeitende Vor- richtung" meint, die „nach Auslösen einer Hemmung bestimmte Tatigkeiten ausführt" und seine Beispiele einerseits noch in Spiel- uhren und Warenautomaten, andererseits schon in Werkzeug- maschinen findet. Wir verzichten darauf, den Versuch einer scharferen Definition an den Anfang zu stellen, da die spater be- handelten Beispiele den Begriff „Automat" hinreichend umschrei- ben werden. Wir wollen unser Thema in drei Schritten behandeln. Zuerst stellen wir die Frage: Auf welche Eigenschaften und Fahigkeiten kommt es in Vermessungstechnik und Photogrammetrie an? Dann werden wir im einzelnen prüfen, welche Leistungen und Grenzen für Mensch und Automat für die gefundenen Funktionen heute und möglicherweise morgen bestehen. SchlieBlich wer den wir fünf Klassen von Automaten mit progressiv gesteigerten Leistungen aufstellen, mit denen unsere Aufgaben gelost werden können, und_deren Realisierung untersuchen. i. Vergleichspunkte zwischen Mensch und Automat Wenn wir die Aufgaben und Tatigkeiten des Geodaten und Photogrammeters analysieren, ist es nicht schwer, diejenigen Gruppen von Eigenschaften und Fahigkeiten herauszufinden, hin- sichtlich welcher Menschen und Automaten miteinander konkur- rieren müssen. Wir gehen davon aus, daB die Grundtatigkeit das Messen ist, und zwar in der modernen Vermessungstechnik das Messen mit optischen Hilfsmitteln. Neben anderen beim Messen beteiligten Sinneswahrnehmungen kommt es also hauptsachlich auf die optischen Wahrnehmungen an. Die Beurteilung der Fahigkeit zu optischen Wahrnehmungen bei Mensch und Automat

Digitale Tijdschriftenarchief Stichting De Hollandse Cirkel en Geo Informatie Nederland

Tijdschrift voor Kadaster en Landmeetkunde (KenL) | 1965 | | pagina 11